Stärkung von Personalressourcen für Dezentralisierung im Andenraum

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Stärkung der Kapazitäten für Dezentralisierung im Andenraum
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Bolivien, Ecuador, Peru
Gesamtlaufzeit: 2012 bis 2016, abgeschlossen

Ausgangssituation

In den vergangenen Jahren haben die Regierungen in Bolivien, Ecuador und Peru weitreichende Reformen zur Modernisierung des Staates eingeleitet. Die Dezentralisierung öffentlicher Dienstleistungen wurde fortgeführt und die Verwaltungen der Regionalregierungen und Gemeinden erhielten neue Aufgaben und Kompetenzen zur effizienten, bürgernahen Bereitstellung öffentlicher Dienstleistungen.

Sind die Verwaltungen leistungsfähig genug, um diese Aufgaben wahrzunehmen? Generell verfügen sie über ausreichende finanzielle Mittel, die Verwaltungsbediensteten sind jedoch teilweise schlecht aus- und fortgebildet. Die Personalfluktuation in der öffentlichen Verwaltung ist hoch. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen – in Ecuador, Bolivien; bis zur Einführung des neuen Laufbahngesetzes auch in Peru – bieten darüber hinaus wenig Anreiz für die Teilnahme an Weiterbildungsveranstaltungen.

Viel zu wenige Fort- und Weiterbildungsangebote werden außerhalb der Hauptstädte angeboten, landesweit ist auch die Qualität oft nicht zufriedenstellend. Die Angebote folgen keiner Strategie zum Aufbau von Kompetenzen in der öffentlichen Verwaltung. Sie werden vielfach aus der Perspektive zentralstaatlicher Akteure geplant und entsprechen nicht den lokalen Bedarfen. Das Personal der subnationalen Gebietskörperschaften benötigt Weiterbildungsformate, die ihm lösungsorientierte Handlungsstrategien für die Aufgaben vor Ort vermitteln.

Ziel

Dezentralisierungs- und Modernisierungsprozesse in der öffentlichen Verwaltung für die Gebietskörperschaften: Politische Träger und Fortbildungsanbieter setzen ein bedarfsorientiertes Fortbildungsangebot um und nutzen dabei regionales Erfahrungswissen.

Vorgehensweise

Das Vorhaben konzentriert sich auf vier Handlungsfelder:

  1. Im Süd-Süd-Austausch führen die politischen Träger und die Fortbildungsanbieter der drei Länder ihre Erfahrungen bei der Stärkung von Personalressourcen zusammen und lernen voneinander. Weitere Erfahrungen aus dem lateinamerikanischen Umfeld werden bei Bedarf hinzugezogen.
    Die weiteren Handlungsfelder ergänzen den Fachaustausch zur Weiterbildung in Dezentralisierungsfragen durch die Stärkung der methodischen Fähigkeiten.
  2. Die Akteure stärken ihre Netzwerkkompetenzen, um im nationalen Umfeld abgestimmt und aufeinander aufbauend Fortbildungspolitiken und -angebote zu entwickeln.
  3. Die Fortbildungsanbieter erweitern ihre methodischen Kompetenzen, um die Qualität der Angebote sowie ein flächendeckendes Angebot mithilfe der Nutzung moderner Medien zu gewährleisten.
  4. Die politischen Träger entwickeln Kompetenzen, um die Wirksamkeit ihrer Fortbildungspolitiken zu evaluieren.

Wirkungen

Die Kooperation zwischen den verschiedenen Regierungsebenen zur Stärkung der Personalressourcen hat sich in allen drei Ländern verbessert. Beispielsweise wurde in Bolivien ein Netzwerk nationaler und subnationaler Akteure gegründet, das bedarfsorientierte Weiterbildungsangebote entwickelt. Das Netzwerk hat sich inzwischen als wichtige Austauschplattform etabliert und setzt Standards.

Die gesetzlichen Rahmenbedingungen wurden verbessert. In Peru wurde ein neues Laufbahngesetz verabschiedet, das systematische Weiterbildungen für die öffentliche Verwaltung vorsieht. Anreize für die Weiterbildung wurden geschaffen.

Die Partner profitierten vom regionalen Erfahrungsaustausch und der Systematisierung guter Praktiken, die wichtige Impulse für die Entwicklung von Methoden und Verfahren geliefert haben. Sie erleichtern den subnationalen Ebenen die bürgernahe Umsetzung ihrer Aufgaben. Beispiele hierfür liefert Bolivien mit neuen Methoden zur Ermittlung der Kosten für die Bereitstellung von Dienstleistungen oder weiteren Methoden zur Identifizierung von Defiziten bei der Geschlechtergleichstellung.

In Peru wurde ein Verfahren eingeführt, das die Fortbildungen an den strategischen Zielen der Institutionen ausrichtet und damit die Effizienz der Dienstleistungen steigert.

Die in den Ländern neu entwickelten Verfahren und Methoden fanden Eingang in das Fortbildungs- und Beratungsangebot der Partner und werden mithilfe moderner pädagogischer Konzepte vermittelt.

Weitere Informationen