Mikrofinanzsystementwicklung
Programmkurzbeschreibung
Bezeichnung: Programm Mikrofinanzsystementwicklung in der DR Kongo
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ )
Land: Demokratische Republik Kongo
Politischer Träger: Ministère des Finances
Gesamtlaufzeit: 2012 bis 2021
Ausgangssituation
Seit einigen Jahren befindet sich der Finanzsektor in der Demokratischen Republik Kongo (DRK) im Aufschwung. Neue Mikrofinanzinstitutionen sowie Spar- und Kreditgenossenschaften werden gegründet, einige Geschäftsbanken entdecken allmählich kleinste, kleine und mittlere Unternehmen (KKMU) als Zielgruppe.
Laut dem Doing Business Report 2015 der Weltbank zählte die DRK im Bereich wirtschaftliche Rahmenbedingungen 2014 zu den zehn reformfreudigsten Nationen. In der Kategorie „Zugang zu Krediten“ konnte sich die DRK von Platz 176 (2013) auf Platz 131 verbessern. Bewertet werden hier vor allem die verfügbaren Kreditinformationen sowie die Rechte der Finanzinstitutionen und ihrer Kunden.
Dennoch ist der Finanzsektor weiter stark unterentwickelt. Das Gesamtkapital des kongolesischen Bankensektors entspricht in etwa der Hälfte des Durchschnittswerts für Subsahara-Afrika. Das Angebot an Finanzdienstleistungen ist auch für afrikanische Verhältnisse extrem gering. Nur etwa fünf Prozent der Bevölkerung verfügen über ein Bankkonto.
Ziel
Die Voraussetzungen für ein stabileres und inklusiveres Finanzsystem sind verbessert.
Vorgehensweise
Über einen stabilen und inklusiven Finanzsektor soll der nachhaltige Zugang zu Finanzdienstleistungen gefördert werden.
Wichtigster Partner ist die kongolesische Zentralbank (BCC). Zuständig für Fragen der Geldpolitik, Finanzsektorregulierung und Überwachung ist sie der entscheidende Akteur bei der Gestaltung der Rahmenbedingungen des Finanzsektors.
Um ihre Aufgaben entsprechend internationaler Standards wahrnehmen zu können, hat die Zentralbank einen Reformprozess eingeleitet. Die GIZ unterstützt die Abteilung für Veränderungsmanagement dabei, diesen Prozess noch effektiver und effizienter zu gestalten. Außerdem berät die GIZ die Zentralbank beim internen Risikomanagement und bei der Bargeldbearbeitung.
Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit fördert auch die Einrichtung eines Kreditbüros. Die Institution dient als Kreditauskunftei. Während die KfW Entwicklungsbank den Aufbau des Kreditbüros finanziert, berät die GIZ bei der Erarbeitung eines Gesetzes, das auch den Austausch von Daten von Telekommunikations- und Versorgungsunternehmen ermöglicht und reguliert.
Die GIZ unterstützt die Entwicklung einer Strategie zur finanziellen Grundbildung der Bevölkerung sowie Ansätze zur Stärkung des Konsumentenschutzes, damit Kundeninteressen ausreichend berücksichtigt werden.
Durch das Vorhaben soll der Finanzsektor insgesamt stabilisiert werden, insbesondere die Leistungsfähigkeit der Zentralbank und die Kompetenzen von Kunden sollen gestärkt werden. Dies fördert den besseren Zugang zu nachhaltigen und bedarfsgerechten Finanzdienstleistungen – ein Beitrag zur Armutsreduzierung der ökonomisch aktiven, aber armen Bevölkerung in der Demokratischen Republik Kongo.
Wirkung
Die Zentralbank kann den Finanzsektor besser regulieren und überwachen. Ein effizientes, stabil operierendes Finanzsystem kann mehr Leute mit besseren Dienstleistungen erreichen.
Die Kreditauskunftei erleichtert solventen Personen und profitablen Unternehmern den Zugang zu Krediten. Mit ihrer Hilfe kann aber auch einer möglichen Überschuldung gefährdeter Kunden vorgebeugt werden.
Die Maßnahmen zur Stärkung des Konsumentenschutzes und zur finanziellen Grundbildung tragen dazu bei, dass (potenzielle) Kunden Chancen und Risiken bei Finanzprodukten, und damit verbundene Rechte und Pflichten, besser einschätzen können und somit ökonomisch fundierte Entscheidungen treffen.