Verbesserung der Bildungsqualität

Programmkurzbeschreibung

Bezeichnung: Grund- und Berufsbildung (Pro-Educação)
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Kofinanziert von: Norwegische Agentur für Entwicklungszusammenarbeit
Land: Mosambik
Politischer Träger: Ministério da Educação e Desenvolvimento Humano (MINEDH); Ministério da Ciência e Tecnologia, Ensino Superior e Técnico-Profissional (MCTESTP)
Gesamtlaufzeit: 2019 bis 2022

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Ausgangssituation

Der Zugang zu Grundbildung hat sich in Mosambik in den letzten Jahren erheblich verbessert. Die Einschulungsrate unter den Sechsjährigen ist von 55 Prozent im Jahr 2000 auf über 93 Prozent im Jahr 2019 gestiegen. Dieser schnelle Zuwachs ging jedoch auf Kosten der Bildungsqualität. Außerdem brechen viele Schüler*innen die Schule vor der 7. Klasse ab. Nur rund ein Viertel aller Kinder haben 2018 die siebenjährige Grundbildung abgeschlossen.

Jedes Jahr werden 1,4 Millionen Kinder eingeschult, der Druck auf das mosambikanische Bildungssystem ist daher sehr hoch. Es fehlen qualifizierte Lehrkräfte, Verwaltungspersonal und Direktor*innen. Ein grundlegendes Problem stellt darüber hinaus die hohe Abwesenheitsrate des Schulpersonals dar. Das Fernbleiben vom Unterricht liegt insbesondere an Krankheiten, darunter HIV. Weiterhin werden die Rechte von Mädchen noch immer nicht eingehalten und auch ihr Zugang zu Bildung ist beeinträchtigt. Minderjährige werden verheiratetet, immer wieder gibt es ungewollte Schwangerschaften oder sexuellen Missbrauch durch Lehrkräfte. 

Die qualitativen Mängel der Grundbildung setzen sich in der Berufsbildung fort. Die Aus- und Fortbildung von Berufsschullehrer*innen ist weder praxis- noch arbeitsmarktorientiert. Auch die Berufsbildungsangebote sind zu wenig an den Bedarfen des Arbeitsmarkts ausgerichtet und die Inhalte oft praxisfern. Angebote zu Berufsorientierung während des Übergangs von der Grund- in die Berufsbildung oder während der Arbeitssuche gibt es nur vereinzelt. Die Privatwirtschaft wird dabei nicht ausreichend eingebunden. Wegen der schlechten Qualifizierung finden viele Jugendliche nur schwer eine Beschäftigung.

Ziel

Die Qualität von Grund- und Berufsbildung ist verbessert.

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Vorgehensweise

Im Vorgehen orientiert sich das Vorhaben an den Zielen und Ansätzen der nationalen Bildungsstrategie und Berufsbildungsreform. Es arbeitet sowohl mit staatlichen Akteuren als auch in den Regionen, hauptsächlich in den Provinzen Sofala und Inhambane.

Wesentliche Aktivitäten:

  • Kompetenzen im Bereich Bildungsmanagement werden in ausgewählten Bildungs- und Berufsbildungsinstitutionen aufgebaut.
  • Distriktverwaltungen erhalten Fortbildungen im dezentralen Bildungsmanagement.
  • Die Arbeit von Inspektion und Schulsupervision wird verbessert. Das Vorhaben unterstützt durch Prozessberatung.
  • Die Abwesenheit von Lehrer*innen und Direktor*innen soll sich verringern. Dazu gibt es eine enge Zusammenarbeit mit den Schulräten.
  • Um IT-basierte Anwendungen zum Management von Schuldaten zu nutzen, bietet das Vorhaben Fachberatung. 
  • Es unterstützt bei der Entwicklung von kompetenzbasierten Lehrplänen sowie Lehr- und Lernmaterialien.
  • Der Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien wird in der Lehrerbildung sowie bestehenden Ausbildungsgängen gefördert.
  • Ausbilder*innen erhalten Fortbildungen in der Nutzung dieser Technologien im Unterricht.
  • Das Vorhaben bietet Beratung für eine bessere Begleitung der Praxisphasen und nach Abschluss der Lehrer*innenausbildung.
  • In Zusammenarbeit mit Unternehmen werden alternative Ausbildungsgänge versuchsweise umgesetzt.
  • Weiterhin sensibilisiert das Vorhaben das Bildungspersonal für die Themen HIV und Gesundheit sowie Gender. Dazu sind Gesundheits- und Gendermessen vorgesehen. Der Aufbau von Schüler*innen-Clubs an Schulen wird unterstützt.

Die Beratungsfirma Integration GmbH unterstützt das Vorhaben vor allem bei der Umsetzung der Maßnahmen im Bereich Berufsbildung.

Wirkung

  • Der Anteil der Schüler*innen, die in den Schwerpunktprovinzen des Vorhabens die 7. Klasse (Grundschule) erfolgreich abgeschlossen haben, hat sich erhöht. Mit 52 Prozent in Inhambane und 38 Prozent in Sofala lag er 2018 deutlich über dem nationalen Durchschnitt von 28 Prozent.
  • Das mosambikanische Bildungsministerium hat mit dem Vorhaben entwickelte Instrumente und Prozesse des Bildungsmanagements übernommen und landesweit eingeführt. In den Schwerpunktprovinzen wenden mehr als 60 Prozent der Distriktdirektionen diese Instrumente und Prozesse erfolgreich an. Andere Geber (zum Beispiel UNICEF) tragen den Ansatz weiter in die Breite.
  • Alle 39 Bildungsinstitute zur Ausbildung von Lehrer*innen und alle Schulnetzwerke nutzen einen Lehrfilm über partizipative Unterrichtsmethoden. Seine Anwendung wurde in der nationalen Fortbildungsstrategie für Lehrer*innen verankert.
  • Die Hälfte der vom Programm beratenen Ausbilder*innen für Grundschullehrkräfte führen einen aktiven und die Auszubildenden/Lernenden beteiligenden Unterricht durch.
  • Das mosambikanische Bildungsministerium hat gemeinsam mit dem Programm ein Handbuch im Bereich HIV-Prävention entwickelt und eingeführt. 
  • Die Rolle der Privatwirtschaft in der beruflichen Bildung wurde gestärkt. Das Vorhaben hat dazu den Gesetzgebungsprozess maßgeblich mitgestaltet.
  • Ausgewählte Lehrpläne wurden gemeinsam mit Unternehmen entwickelt. Diese sind nun wesentlich arbeitsmarktorientierter gestaltet.
  • Die Zufriedenheit der Schüler*innen und der Unternehmen hinsichtlich der Qualität der Berufsbildungsangebote hat sich verbessert.

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