Sauberes und bezahlbares Trinkwasser

Programmkurzbeschreibung

Bezeichnung: Programm Wasser- und Sanitärversorgung
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Benin
Politischer Träger: Ministry of Energy and Mining, Ministry of Health
Gesamtlaufzeit: 2017 bis 2020

Ausgangssituation

Etwa die Hälfte der Menschen in Benin hatte im Jahr 2017 weiterhin keinen Zugang zu unbedenklichem Trinkwasser: 45 Prozent der Menschen in den Städten und 58 Prozent der Menschen auf dem Land. Die kommunale Wasserversorgung ist teilweise mangelhaft. Die über die Wassergebühren erzielten Einnahmen sind nicht kostendeckend. Automatische Chlorierungsanlagen für hygienische Wasserbehandlung fehlen häufig. Beim Transport zwischen Zapfstelle und Haushalt oder bei der Aufbewahrung zu Hause verschlechtert sich die Wasserqualität oft weiter.

Es gibt nur teilweise Informationen, wie viel Wasser in welcher Qualität in den Wassereinzugsgebieten der wichtigen Flüsse Pendjari und Mékrou verfügbar ist. Pläne zum Management der vorhandenen Wasserreserven in der Region fehlen.

Hinzu kommt der durch den Klimawandel verschärfte Wassermangel in diesen ohnehin schon trockenen Gebieten. Dieser gefährdet die Landwirtschaft und damit die Nahrungsmittelversorgung.

Ziel

Die Bevölkerung hat besseren Zugang zu sauberem und bezahlbarem Trinkwasser. Die Hygiene bei Transport und Aufbewahrung des Wassers ist verbessert.

Vorgehensweise

Für bessere Wasserqualität von der Wassergewinnungsanlage bis zur Zapfstelle fördert das Vorhaben ausgewählte Kommunen bei der Installation von 320 Pumpen zur automatischen Chlorierung. Außerdem unterstützen die GIZ und ihre Partner die Ausbildung von Personal für den Betrieb der Anlagen.

Das Vorhaben verbesserte einen einfachen Test zur visuellen Ermittlung der Wasserqualität. Mit diesem können Haushalte auf einen Blick feststellen, wie sich die Wasserqualität zwischen Zapfstelle und Zuhause halten lässt – zum Beispiel  durch Reinigen der Wassertransportbehälter.

Zur Verbesserung der kommunalen Wasserversorgung wurde ein einfaches Programm entwickelt, das die Daten zum Betrieb der Anlagen erfasst sowie die Betriebskosten und Einnahmen ausweist. Das Programm wird im Moment in 15 Kommunen getestet.

Zur besseren Erfassung des vorhandenen Wassers in den beiden Einzugsgebieten wird die Ausrüstung der zuständigen Behörde ergänzt und deren Personal ausgebildet. Aufgrund der dadurch verbesserten Datenlage lassen sich dann konkretere Aussagen zur verfügbaren Menge treffen und praktikable Pläne zum Management der Ressource erstellen.

Um der Bevölkerung den Zusammenhang zwischen Klimawandel, Wasser und Ernährung zu vermitteln, wird unter anderem die Verwendung lokaler Reissorten mit geringerem Wasserbedarf erprobt.

Die Consultingfirma GITEC-IGIP unterstützt die Umsetzung des Vorhabens.

Wirkungen

Im Oktober 2018 sind 184 Chlorierungsanlagen für die Wasserversorgung von 680.000 Personen installiert.

Eine erste Hygienekampagne verbesserte mit Hilfe des Tests die Qualität des Trinkwassers in 238 von 1.400 Haushalten.

Die Verwendung lokaler Reissorten erhöhte 2017 den Reisertrag auf den Feldern der beteiligten Bauern um etwa 17 Prozent, von 1,60 auf 1,87 Tonnen pro Hektar.

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