Deutsch-Äthiopisches Landwirtschaftliches Weiterbildungszentrum

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Deutsch-Äthiopisches Landwirtschaftliches Weiterbildungszentrum (ATC)
Auftraggeber: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
Land: Äthiopien
Politischer Träger: Ministry of Agriculture (MoA)
Gesamtlaufzeit: 2010 bis 2014

Ausgangssituation

Die Landwirtschaft ist der wichtigste Wirtschaftssektor Äthiopiens. Der Zugang zu modernen Technologien und Betriebsmitteln ist jedoch sehr eingeschränkt, Anbaumethoden und Maschinen sind veraltet. Zudem fehlt qualifiziertes Personal, das Agrarmaschinen unter den örtlichen Bedingungen optimal nutzen und in Stand halten könnte. Es gibt keine praktische Aus- und Weiterbildung, um Bauern zeitgemäße Bewirtschaftungsmethoden oder den Umgang mit modernen Agrarmaschinen beizubringen.

Ungeeignete Praktiken in der Landwirtschaft führen in Äthiopien zu abnehmender Bodenfruchtbarkeit und sinkenden Erträgen. Daher müssen Nahrungsmittel importiert werden. Diese Importe bezahlt die Regierung auf internationalen Märkten in Fremdwährung, sodass die Währungsreserven des Landes abnehmen.

Ziel

Landwirtschaftliche Fachkräfte bilden sich praktisch und theoretisch weiter. Die Kursteilnehmer erlernen moderne und nachhaltige Methoden der landwirtschaftlichen Produktion. Das Training beinhaltet, Agrarmaschinen zielgerichtet und effizient einzusetzen sowie in Stand zu halten.

Vorgehensweise

Das Deutsch-Äthiopische Landwirtschaftliche Weiterbildungszentrum (Ethio-German Agricultural Training Center, ATC) liegt in Kulumsa, ungefähr 170 Kilometer südöstlich von Addis Abeba. Das Zentrum arbeitet mit sieben Firmen aus dem Privatsektor zusammen.

Die Ausbildung im ATC folgt einem ganzheitlichen Ansatz und berücksichtigt ein breites Themenspektrum. Dazu gehören Fruchtfolgen, Pflanzenschutz, Bewässerung und die nachhaltige Nutzung von Ressourcen. Auch Themen wie wirtschaftliches Handeln, Verwaltung, Marketing und Wertschöpfungsketten werden unterrichtet. Die Aktivitäten konzentrieren sich auf die durch Maschinen unterstützte Produktion von Getreide und Kartoffeln. Zudem geht es auch um Bodenfruchtbarkeit und landwirtschaftliche Produktionssysteme für Kleinbauern.

Standort des Projekts ist die Region Arsi, die als „Brotkorb der Nation“ gilt. Außenstellen entstehen im ganzen Land.

Äthiopien. Training im ATC Kulumsa © GIZ

Wirkung – Was bisher erreicht wurde

Durch das Vorhaben wurde unter anderem der Bau eines zusätzlichen Trainingsgebäudes finanziert. Bis Januar 2014 wurden bereits 1.400 äthiopische Fachkräfte fortgebildet. In den Kursen lernen sie, Agrarmaschinen besser zu bedienen und in Stand zu halten sowie moderne Produktionsmethoden anzuwenden. Ferner erhalten kleinere Betriebe durch den Zusammenschluss in neuen Organisationsformen einen verbesserten Zugang zu moderner Landtechnik. Auf den Farmen, die Absolventen des ATC beschäftigen, sollen dadurch die Erträge deutlich steigen. Dies wird zur Nahrungsmittelsicherheit in Äthiopien beitragen und das Einkommen der Bauernhöfe steigern.