Schutz und Rehabilitation von Küstenökosystemen
Projektkurzbeschreibung
Bezeichnung: Schutz und Rehabilitation von Küstenökosystemen
Auftraggeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB)
Land: Philippinen
Politischer Träger: Department of Environment and Natural Resources (DENR)
Gesamtlaufzeit: 2011 bis 2014
Ausgangssituation
Die Philippinen, eine Inselnation mit etwa 7.100 Inseln, haben mit 36.000 Kilometern eine der längsten Küstenlinien weltweit und liegen im Korallendreieck, einem sechs Millionen Quadratkilometer großen artenreichen Gebiet im Indopazifik. Die noch intakten Ressourcen dieser Region sind die Lebensgrundlage von über 120 Millionen Menschen. Die Philippinen verfügen über eine besonders große Artenvielfalt.
Um die Küstenökosysteme zu schützen, wurden auf den Philippinen bereits 1.200 marine Schutzgebiete geschaffen, jedoch mit unterschiedlichen Erfolgen und Wirkungen. Gründe dafür sind oft mangelndes Management sowie eine unzureichende Finanzierung auf nationaler und lokaler Ebene.
Ziel
Regierungsstellen sowie lokale Behörden und Gemeinden verfolgen Strategien zur Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels in Küstenregionen und zum Erhalt der biologischen Vielfalt. Der Erhalt und das verbesserte Management mariner Schutzgebiete erhöht die Widerstandskraft der Küstenökosysteme.
Vorgehensweise
Das Vorhaben umfasste die politische Beratung und Kompetenzentwicklung des philippinischen Umweltministeriums, vor allem die Förderung der Behörde für marines Management. Der Aufbau besserer Organisationsstrukturen erhöhte die Leistungsfähigkeit lokaler Gebietskörperschaften wie Städte, Gemeinden und Provinzen. So können sie marine Schutzgebiete und die sie beeinflussenden Faktoren besser managen.
Einen großen Stellenwert nahm die nationale Politikberatung in Koordination mit anderen Gebern ein, zu ihnen gehörten die Asian Development Bank (ADB), nationaler und internationaler Umweltorganisationen, regionaler Organisationen wie das ASEAN Center for Biodiversity (ACB) sowie Universitäten im In- und Ausland.
Das Projekt förderte den Austausch von erfolgreichen Beispielen und guten Erfahrungen und unterstützte den Aufbau von Netzwerken und Initiativen. Eines dieser Netzwerke, an denen die Partner mitgearbeitet haben, ist die Coral Triangle Initiative, eine multilaterale Partnerschaft von sechs Ländern in der Region Südostasien zum Schutz dieses global bedeutenden Meeresgebiets.
Wirkungen
Durch die Entwicklung nationaler und lokaler Anpassungsstrategien verbesserte sich die Fähigkeit von Küstenökosystemen und ihren Bewohnern mit den Auswirkungen des Klimawandels umzugehen.
Um empirische Grundlagen für nachhaltigen Küstenschutz zu generieren, unterstützte das Projekt 16 verschiedene Projektaktivitäten, die von ökosystembasiertem Küstenmanagement über wissenschaftliche Forschungen bis hin zur Umweltbildung reichten. Hier wurden rund 25 Hektar Mangrovenwald rehabilitiert, Managementpläne für etwa 20 Meeresschutzgebiete erstellt und korrespondierende Schutzgebietsregelungen eingeführt. Um Mangroven effektiver zu schützen, haben verschiedene philippinische Behörden erfolgreich zusammengearbeitet.
Schulungen und Fortbildungen der Mitarbeiter der nationalen Behörde für marines Management führten dazu, dass diese offiziell als „Center of Excellence“ für den Küsten- und Meeressektor ausgezeichnet wurde. Damit ist die Behörde besser qualifiziert, kann marine Ressourcen nachhaltig verwalten und technische Maßnahmen im Küstenschutz vornehmen.
Um damit einhergehend politische Rahmenbedingungen zu verbessern, hat eine Gesetzesvorlage zum integrierten Küstenressourcenmanagement erfolgreich den Prozess vom Entwurf zur bevorstehenden Unterzeichnung durchlaufen.
Das Projekt erreichte 1,2 Millionen Menschen in 12 Regionen, 26 Provinzen, 93 Gemeinden und Städten in den Philippinen und trug zum verbesserten Management von 103 Meeresschutzgebieten bei. Diese umfassen eine Fläche von 237.868 Hektar, etwa so groß wie das Saarland .Gute Beispiele von effektivem Küstenschutz konnten etabliert und anderen Küstengemeinden als praktische Vorlage für Umwelt- und Küstenschutz zur Verfügung gestellt werden.