Berufliche Bildung für mehr Beschäftigung
Projektkurzbeschreibung
Bezeichnung: Berufliche Grundbildung und unternehmerisch Kompetenzentwicklung im informellen Sektor in Südafrika (BESD)
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Südafrika
Politischer Träger: Department of Higher Education and Training (DHET); Department of Small Business Development (DSBD)
Gesamtlaufzeit: 2012 bis 2016
Ausgangssituation
Der Arbeitsmarkt in Südafrika ist durch sehr hohe Arbeitslosigkeit charakterisiert, insbesondere unter der schwarzen Bevölkerung. Unzureichende Berufsbildung ist eine der Ursachen. Viele Arbeitssuchende weichen in den informellen Sektors aus. Das Beschäftigungspotenzial kann aber auch hier nicht ausgeschöpft werden, weil die Berufsbildungsangebote in der Regel weder den tatsächlichen Bedingungen noch dem Bedarf entsprechen.
Ziel
Klein- und Kleinstunternehmer im informellen Sektor und deren Beschäftigte sind durch Qualifizierung in ihrer Existenz gestärkt.
Vorgehensweise
Das Programm „Berufliche Grundbildung und unternehmerische Kompetenzentwicklung im informellen Sektor in Südafrika (BESD)“ unterstützt das Ministerium für Hochschul- und Berufsbildung sowie die Agentur für Kleingewerbeförderung (SEDA) bei der Verbesserung der Berufsbildungsangebote für den informellen Sektor.
Als Grundlage dient ein erprobtes BESD-Qualifizierungsmodell. Zentrales Element des Modells ist die Vermittlung von unternehmerischen und kaufmännischen Grundkenntnissen und Fertigkeiten in einem modularen System durch BESD-Trainer/Coaches. Sie trainieren und coachen, über einen Zeitraum von bis zu 15 Monaten zwei Stunden wöchentlich, Klein- oder Kleinstunternehmer individuell in ihrem Betrieb. Die vom Programm ausgebildeten BESD-Trainer/Coaches werden von Bildungsträgern angestellt. Die Umsetzung des BESD-Modells wird aus Mitteln des National Skills Fund finanziert.
Mit deutscher Unterstützung ist die landesweite Einführung und Umsetzung des BESD-Modells angestoßen worden:
- Die Büros der Agentur für Kleingewerbeförderung werden national und lokal sowie in den Provinzen zu den BESD-Prozessen beraten, ebenso die Bildungsträger. Dazu sind gemeinsam Handreichungen entwickelt worden.
- Für eine effiziente und effektive Durchführung des BESD-Modells werden Kompetenzen und Ressourcen zur Qualitätssicherung, zum Monitoring und zur Evaluierung innerhalb der Trägerinstitutionen aufgebaut.
- An allen BESD-Standorten sind arbeitslose Jugendliche zu BESD-Trainern/Coaches ausgebildet worden.
- Für die Qualifizierungen zum BESD-Trainer/Coach und für die Qualifizierung der Unternehmer liegen Lehr- und Lernmaterialien vor.
Wirkungen
- Mehr als 200 ehemals arbeitslose Jugendliche, die Hälfte davon weiblich, schlossen 2014/2015 ihre Ausbildung zum BESD-Trainer/Coach ab.
- 190 BESD-Trainer/Coaches stehen den Bildungsträgern an 23 Standorten landesweit zur Verfügung.
- 21 BESD-Trainer/Coaches haben direkt nach Beendigung ihrer Ausbildung einen anderen Arbeitsplatz gefunden.
- 1.200 Klein- und Kleinstunternehmer, davon 650 Frauen, nehmen zurzeit am 15-monatigen BESD-Zyklus teil. Knapp 1.000 weitere Interessenten warten darauf, im 3. Quartal 2016 mit dem BESD-Zyklus zu beginnen.
Aus der Pilotierung des BESD-Modells, Stichprobe aus 800 Unternehmern, wissen wir:
- 60 bis 80 Prozent der befragten Unternehmer können ihren Umsatz steigern.
- 50 bis 60 Prozent vergrößern ihre Produkt- oder Dienstleistungspalette.
- 40 bis 75 Prozent nehmen Investitionen vor.
- Pro Unternehmen entsteht durchschnittlich ein neuer Arbeitsplatz.