Sozioökonomische Einbindung von Stammesgruppen und armen ländlichen Bevölkerungsteilen und Schutz der natürlichen Ressourcen im indischen Bundesstaat Tripura

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Sozioökonomische Einbindung von Stammesgruppen und armen ländlichen Bevölkerungsteilen und Schutz der natürlichen Ressourcen im indischen Bundesstaat Tripura
Auftraggeber: Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) )
Land: Indien
Politischer Träger: Regierung des indischen Bundesstaats Tripura
Gesamtlaufzeit: 2009 bis 2013

Ausgangssituation

Der Bundesstaat Tripura, der an drei Seiten an Bangladesch grenzt, gehört zu den am stärksten isolierten und unterentwickeltsten Bundesstaaten im Nordosten Indiens. Da 58 Prozent der Fläche des Bundesstaates von Wald bedeckt sind und 26 Prozent landwirtschaftlich genutzt werden, verfügt Tripura über gute Voraussetzungen für eine nachhaltige lokale wirtschaftliche Entwicklung auf der Grundlage seiner natürlichen Ressourcen. Allerdings verhindert eine nur schwach ausgeprägte Verknüpfung zwischen Nachfrage und Produktionspotenzial, dass Unternehmen aus der Privatwirtschaft in die Produktion und den Handel mit Produkten sowie eine entsprechende Qualitätskontrolle investieren. Zwar wird die ländliche Entwicklung über mehrere zentral finanzierte Fördermodelle und staatliche Projekte von der Regierung des Bundesstaates massiv unterstützt, doch haben die Maßnahmen der öffentlichen Programme zur Armutsbekämpfung und zum Schutz der natürlichen Ressourcen die in sie gesetzten Erwartungen bisher nicht erfüllt. Die Herausforderung liegt dabei nicht in der Bereitstellung von Fördergeldern, sondern in der Verbesserung der Effizienz und Wirksamkeit von staatlichen Investitionsprogrammen dieser Größenordnung, die zur Förderung der örtlichen Wirtschaftsentwicklung aufgelegt wurden.

Ziel

Planung, Umsetzung und Monitoring öffentlicher und privater Investitionsprogramme in Tripura wurden verbessert, sodass die natürlichen Ressourcen effektiver als bisher genutzt und zur nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung der Region eingesetzt werden.

Vorgehensweise

Im Rahmen eines gemeinsamen Programms zur Unterstützung der Regierung des Bundesstaats Tripura leistet die KfW Entwicklungsbank finanzielle Unterstützung, während die GIZ technische Beratungsleistungen erbringt. Die finanzielle Unterstützung besteht aus Investitionen in den Dörfern zweier in Tripura gelegener Stammesgebiete. Dabei werden eine partizipative Planung und der Aufbau von Institutionen gefördert, die Erträge degradierter Flächen gesteigert und die Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen und damit die Lebensgrundlagen der Menschen verbessert. Die Investitionen werden durch die technische Zusammenarbeit der GIZ ergänzt, deren Strategie an drei Punkten ansetzt:

  • Unterstützung der sektoralen Behörden und Stellen auf Block- und Bezirksebene bei der erfolgreichen Durchführung von Planungs-, Umsetzungs- und Überwachungsaufgaben auf lokaler Ebene, wobei es gilt, alle Maßnahmen und eingesetzten Mittel in den Dorfentwicklungsplänen zusammenzuführen
  • Entwurf wirtschaftlich machbarer Modelle für Kleinstunternehmen, die sich der Bewirtschaftung der den Stammesangehörigen und Armen zugänglichen natürlichen Ressourcen widmen und die durch öffentliche und private Investitionen später in größerem Maßstab realisiert werden können
  • Mechanismen zur Bildung von Entwicklungspartnerschaften mit der Privatwirtschaft, die auf der Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen basierende Unternehmen sowie die Entwicklung der lokalen Wirtschaft fördern

Wirkung – Was bisher erreicht wurde

Die Regierung von Tripura hat die Behörden angewiesen, die verschiedenen öffentlichen Förderprogramme zusammenzuführen, um die Umsetzung der Dorfentwicklungspläne zu unterstützen. Die Vorbereitung und Umsetzung dieser Pläne macht intensive Maßnahmen zum Kapazitätsaufbau sowie ein genaues Monitoring notwendig, damit gewährleistet ist, dass die Gemeinden tatsächlich an der Entwicklung teilhaben und die Arbeit der verschiedenen sektoralen Behörden und Stellen sinnvoll koordiniert wird.

Das Projekt hat fünf Produzentengemeinschaften in fünf Pilotdörfern bei der Errichtung von Kleinstunternehmen unterstützt. Diese widmen sich der Herstellung ausgewählter Agrarerzeugnisse, die kurzfristig, das heißt in den ersten sechs Monaten, Ertrag abwerfen und damit Einkommen generieren. Insgesamt wurden sechs Erzeugnisse als besonders schnell Ertrag bringend identifiziert, nämlich Räucherstäbchen, Bananenfasern, Fisch, Pilze, Eier und Kompost, wobei sich jede Produzentengemeinschaft auf zwei oder mehrere dieser Produkte konzentriert. Durch diese Herangehensweise werden die Risiken vermieden, die mit der Fokussierung auf ein einziges Produkt verbunden sind.