Förderung der Afrikanischen Union beim Aufbau einer Afrikanischen Friedens- und Sicherheitsarchitektur
Projektkurzbeschreibung
Bezeichnung: Unterstützung der Afrikanischen Union zur Vorbeugung und Bewältigung von gewaltsamen Konflikten und zur Friedenskonsolidierung im Rahmen der Afrikanischen Friedens- und Sicherheitsarchitektur (African Peace and Security Architecture, APSA)
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Mitgliedsstaaten der Afrikanischen Union
Politischer Träger: Abteilung für Frieden und Sicherheit der Kommission der Afrikanischen Union
Gesamtlaufzeit: 2009 bis 2021
Ausgangssituation
Seit Jahrzehnten erschüttern Krisen und Gewaltkonflikte einzelne Länder und Regionen auf dem afrikanischen Kontinent. Im Jahr 2017 gab es 52 Gewaltkonflikte in mehr als 30 afrikanischen Ländern. Konfliktfelder sind oftmals der Kampf um politische Macht; der Zugang zu natürlichen Ressourcen, Auseinandersetzungen im Umfeld von Wahlen und politischem Extremismus.
Die Afrikanische Union (AU) erhielt 2002 ein weitreichendes Mandat zur Wahrung von Frieden und Sicherheit. Mit einer umfassenden Afrikanischen Friedens- und Sicherheitsarchitektur (African Peace and Security Architecture, APSA) möchten die AU und die afrikanischen Regionalorganisationen afrikanische Lösungen für Frieden und Sicherheit finden. Ihr Ziel ist es, gewaltsamen Konflikten und Krisen besser vorzubeugen und sie besser zu bewältigen.
Die AU konnte bereits in etlichen Fällen erfolgreich Gewaltkonflikte vorbeugen. Doch verhindern finanzielle und personelle Kapazitätsengpässe und politische Widerstände oftmals die Qualität und Wirksamkeit von Interventionen. Darüber hinaus verursacht der bisherige Fokus auf Konfliktmanagement in Form von Friedensmissionen hohe Kosten, welche bislang nicht ausreichend aus eigenen Finanzmitteln beglichen werden konnten. Eine weitere Herausforderung besteht darin, Frauen und Jugendliche umfassender in die Friedensförderung einzubinden.
Das Vorhaben legt seinen Fokus daher auf strukturelle Krisenprävention, präventive Diplomatie, Mediation sowie die Förderung von Jugendinitiativen und Genderaspekten.
Ziel
Die Mitgliedstaaten der Afrikanischen Union sind besser in der Lage, entstehende Krisen zu entschärfen, bereits ausgebrochene Gewaltkonflikte zu beenden sowie den Frieden in Post-Konfliktländern zu festigen.
Vorgehensweise
Das Vorhaben unterstützt die Partner darin, Krisen und Konflikte vorzubeugen oder zur langfristigen Bewältigung bereits bestehender Konflikte beizutragen. Dabei orientiert sich das Vorhaben an der APSA Roadmap bzw. der „Master Roadmap on Silencing the Guns by 2020“ der AU, den Leitlinien „Krisen verhindern, Konflikte bewältigen, Frieden fördern“ der deutschen Bundesregierung und den Eckpunkten aus „Afrika und Europa – Neue Partnerschaft für Entwicklung, Frieden und Zukunft für einen Marshallplan mit Afrika“ des BMZ. Es trägt ferner zu den nachhaltigen Entwicklungszielen im Rahmen der Agenda 2030 (SDG 16) bei.
Wirkung
- Gemeinsam wurde ein Frühwarnsystem der Afrikanischen Union (Continental Early Warning System, CEWS) aufgebaut, das auch zum Aufbau weiterer regionaler Systeme genutzt wurde. Durch die Informations- und Analyseinstrumente können politische Entscheidungsträger*innen der AU rasch auf entstehende Konflikte reagieren und entsprechende Instrumente zur Konfliktminderung einsetzen.
- Das Vorhaben hat den Aufbau des afrikaweiten Netzwerkes „PanWise“ und die Gründung des Mediatorinnen-Netzwerkes „FemWise“ unterstützt. Beide Einrichtungen stärken die Arbeit des bestehenden Rats der Weisen (Panel of the Wise, PoW).
- Ein Expert*innenpool für ziviles Personal in Friedenseinsätzen wurde in Zusammenarbeit mit Regionalorganisationen und dem Zentrum für Internationale Friedenseinsätze (ZIF) aufgebaut. Bereits 450 zivile Fachkräfte sind gewonnen und ausgebildet worden.
- Das Vorhaben unterstützte die Lake Chad Basin Commission (LCBC) und die AU bei der Entwicklung einer Regionalstrategie in der es um die Stabilisierung, den Wiederaufbau und die Resilienzstärkung im von gewaltsamen Extremismus betroffenen Tschadseebecken geht.
- Im Rahmen des Interfaith Dialogue on Violent Extremism (iDove) unterstützte das Vorhaben die Einbindung von Jugendlichen in der Prävention von gewaltsamen Extremismus. Durch den Aufbau eines internationalen Netzwerkes von Multiplikator*innen, der Unterstützung von Kleinstprojekten und der Ausbildung im Bereich Extremismusprävention wurden Jugendliche in ihrer Arbeit gestärkt.