Eine Ausstellung zum Thema Zwangsheirat zeigt die Porträts von Betroffenen in Großformat. © GIZ

Gerechtigkeit und Versöhnung in Kambodscha unterstützen

Gerechtigkeit und Versöhnung im Kontext der Residualphase des Khmer Rouge Tribunals

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  • Auftraggeber

    Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)

  • Land
  • Gesamtlaufzeit

    2024 bis 2026

  • Produkte und Fachexpertise

    Sicherheit, Wiederaufbau und Frieden

Ausgangssituation

Kambodscha kämpft auch nach vier Jahrzehnten noch mit dem Erbe der Herrschaft der Roten Khmer, die zwischen 1975 und 1979 ein Viertel der Bevölkerung durch Zwangsarbeit, Hunger, Folter und Mord auslöschten. Obwohl die Außerordentlichen Kammern an den Gerichten Kambodschas (ECCC) – allgemein bekannt als das Khmer Rouge Tribunal – drei hochrangige Anführer verurteilt haben, sind Täter in niedrigeren Positionen nicht zur Verantwortung gezogen worden. Mit der Ablehnung der Berufung des ehemaligen Staatschefs der Roten Khmer, des letzten überlebenden Führers des Regimes, endet die juristische Arbeit des Tribunals. Daher befindet sich das Khmer Rouge Tribunal derzeit in seiner Residualphase, dem Übergang von dem ehemaligen hybriden Gerichtshof zu einer dauerhaften nationalen Institution der Erinnerungskultur, dem kambodschanischen Institut für Frieden und Gedenken.

Ein Überlebender des Regimes der Roten Khmer sitzt an einem Massengrab und erzählt von seinen Erinnerungen.© GIZ

Auf dem Weg zu Gerechtigkeit und Versöhnung steht Kambodscha trotz dieser Bemühungen vor Herausforderungen. Die Gesellschaft fällt es schwer, die juristischen und nicht-juristischen Erkenntnisse des Tribunals in umfassendere Prozesse zur Vergangenheitsbewältigung und Friedensförderung zu überführen. Zudem bleiben marginalisierte Gruppen häufig von diesen Prozessen ausgeschlossen, was eine umfassende nationale Versöhnung und Konfliktbewältigung erschwert.

Ziel

Kambodscha integriert die Erfahrungen des ECCC erfolgreich in seinen nationalen Versöhnungsprozess und fördert so die Versöhnung der Opfer und die langfristige gesellschaftliche Aussöhnung.

Schüler besuchen den Ort des Verbrechens in Wat Samrong Krong.© GIZ

Vorgehensweise

Das Projekt befähigt staatliche und nichtstaatliche Partner, künftige Generationen bei der vollständigen Aufarbeitung der Vergangenheit ihrer Familien und ihres Landes zu unterstützen. Um seine Ziele zu erreichen, konzentriert sich das Projekt auf folgende Aktivitäten:

  • Methoden der gewaltfreien Konflikttransformation einführen
  • eine Erinnerungskultur fördern, indem die Geschichte der Roten Khmer in die formelle und informelle Bildung integriert wird
  • psychosoziale Unterstützung für Überlebende und deren Familien anbieten
  • Ausbildung von Psychologen fördern
  • Dialog- und Medienplattformen über die Zeit der Roten Khmer ermöglichen
  • Friedenserziehung unterstützen
  • Museumsarbeit, besonders am Tuol-Sleng-Genozid-Museum, verbessern
  • Gewalt und Diskriminierung an Schulen bekämpfen
  • den früheren hybriden Gerichtshofs ECCC in eine dauerhafte Institution der Erinnerungskultur umwandeln

Stand: August 2024