Regionales Netzwerk für integrierte Abfallwirtschaft im MENA-Raum
Projektkurzbeschreibung
Bezeichnung: Regionales Netzwerk für integrierte Abfallwirtschaft im MENA-Raum
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Ägypten, Algerien, Jemen, Jordanien, Libanon, Marokko, Mauretanien, Palästinensische Gebiete, Syrien, Tunesien
Gesamtlaufzeit: 2009 bis 2015
Ausgangssituation
Steigende Abfallmengen und ihre negativen Auswirkungen auf Umwelt, Trinkwasserqualität und Gesundheit bereiten den Ländern der MENA-Region zunehmend Probleme. Mehr als die Hälfte der dort ansässigen Bevölkerung lebt in urbanen Zentren und ist von den negativen ökologischen und gesundheitlichen Folgen der oft stark defizitären Abfallentsorgungssysteme besonders betroffen.
Eine integrierte auf Ressourcenschutz ausgerichtete Abfallwirtschaft erfordert landesspezifisch angepasste Lösungen. Einen strukturierten, formellen Erfahrungsaustausch darüber gibt es in der MENA-Region bisher nicht. Unterschiedliche Akteure aus dem öffentlichen und privaten Sektor suchen – oftmals unabhängig voneinander – nach technischen, finanziellen und organisatorischen Lösungen. Der Aufbau einer nachhaltigen und integrierten Abfallwirtschaft kommt nur zögerlich voran.
Ziel
Die Prinzipien einer nachhaltigen und integrierten Abfallwirtschaft sind im MENA-Raum und in allen Mitgliedsstaaten des Netzwerkes institutionell verankert.
Vorgehensweise
Bestehende informelle Kontakte von Fachleuten und Entscheidungsträgern in der Abfallwirtschaft werden zu einer funktionierenden Kooperations- und Netzwerkstruktur ausgebaut.
Wesentlicher Bestandteil der Trägerstruktur ist das Sekretariat des Abfallnetzwerks SWEEP-Net (Solid Waste Exchange of Information and Expertise Network). Als „schlanke“ Struktur ist es mit wenigen Fach- und Administrativkräften besetzt, um nach einer Anlaufphase ohne hohen Aufwand von den Mitgliedsländern getragen werden zu können. Das regionale Netzwerk wird von nationalen Netzwerken in den Mitgliedsstaaten gestützt, indem nationale Koordinatoren der verschiedenen Länder miteinander vernetzt werden.
Personelle und institutionelle Kompetenzen für integrierte Abfallwirtschaft werden durch Vernetzung und Bereitstellung von Aus- und Fortbildungsangeboten gestärkt. Zum Wissensmanagement werden ein Internetportal und eine Datenbank erstellt.
Europäische Ansätze und Erfahrungen sind aufgrund klimatischer, kultureller und sozioökonomischer Gegebenheiten nur teilweise auf die MENA-Region übertragbar. Der methodische Schwerpunkt liegt deshalb auf Süd-Süd-Kooperation und der Nutzung vorliegender regionaler Erfahrungen.
Optionen für eine angemessene internationale Rechtsform werden derzeit erarbeitet und diskutiert.
Wirkung – Was bisher erreicht wurde
Das regionale Sekretariat wurde als Trägerstruktur des Netzwerks gegründet. An seinem Ausbau wird gearbeitet. Unter anderem wurden folgende Aktivitäten durchgeführt:
- Ein regionales Sekretariat wurde eingerichtet und personell ausgestattet; es nimmt seine Koordinierungsfunktion wahr.
- Die abfallwirtschaftliche Ausgangssituation in den Mitgliedsländern wurde dokumentiert. Daraus wurden Bedarfe und Handlungsoptionen abgeleitet.
- Neun Länder-Workshops und eine Regionalkonferenz wurden organisiert und durchgeführt.
- Eine Kommunikationsstrategie, die die Interaktionen auf nationaler, regionaler und überregionaler Ebene festlegt, wird erstellt.
- Eine interaktive Website zum Wissensmanagement befindet sich im Aufbau.
- Kooperationen innerhalb der Region sowie mit internationalen Organisationen und Initiativen finden statt oder befinden sich in Vorbereitung.
- Fach- und Führungskräfte des Netzwerks beteiligen sich regelmäßig an internationalen Symposien, Fortbildungen und Konferenzen.