Die Gemeinden in Kamerun dabei unterstützen, das Meldewesen zu verbessern
Modernisierung des Personenstandswesens in Kamerun
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Auftraggeber
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
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Kofinanzierer
KOICA South-Korean cooperation agency
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Land
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Politische Träger
Mehrere
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Gesamtlaufzeit
2021 bis 2024
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Produkte und Fachexpertise
Staat und Demokratie
Ausgangssituation
Das Meldewesen in Kamerun steht vor Herausforderungen dabei, alle Geburten und Todesfälle zu dokumentieren. Nur die Hälfte der Geburten und sehr wenige Todesfälle werden erfasst. Fehlende Geburtsurkunden führen dazu, dass Menschen später im Leben grundlegende Leistungen nicht in Anspruch nehmen können. Dazu gehören die formale schulische und berufliche Bildung, Gesundheitsversorgung sowie das Wahl- und Reiserecht. Viele Menschen können auch kein Bankkonto eröffnen und keinen Besitz erwerben. Die Probleme im Meldewesen innerhalb der Gemeinden und den zuständigen Ministerien resultieren aus verschiedenen Hindernissen für die Bevölkerung. Hierzu gehören finanzielle Gründe, die unzureichende Informationslage und große Entfernungen, die zu den zuständigen Behörden zurückgelegt werden müssen. Außerdem bestehen im Meldewesen Unterschiede bei den Geschlechtern: Die Geburt von Jungen wird häufiger registriert als die von Mädchen. Außerdem müssen unverheiratete Mütter mit Stigmatisierung seitens der Behörden rechnen. Fehlende Geburtsurkunde vereinfachen außerdem Zwangsehen und hebeln die Rechte von Frauen in informellen Beziehungen aus. Hinzukommt, dass es keine Daten über die Bevölkerung gibt, die auf einer funktionierenden Erfassung des Personenstandes beruhen. Eine funktionierende Planung mit sozioökonomischen Schwerpunkten und zur Entwicklung des Landes wird dadurch sowohl vor Ort als auch landesweit unmöglich.
Ziel
Die Gemeinden können alle Geburten und Todesfälle erfassen und stellen den Ministerien regelmäßig aktuelle Daten zur Verfügung.
Vorgehensweise
Das Vorhaben unterstützt ausgewählte Gemeinden dabei, die Leistungen im Meldewesen zu verbessern. Insgesamt sollen mehr Geburten und Todesfälle gemeldet werden. Hierfür ergreift das Vorhaben die folgenden Maßnahmen:
- Den Informationsaustausch verbessern und innerhalb der Bevölkerung das notwendige Bewusstsein schaffen.
- Die Zusammenarbeit zwischen den Stadtverwaltungen, Krankenhäusern und Gerichtshöfen verbessern.
- Für die Gemeinden Aus- und Weiterbildungen und weitere Unterstützung bei der Erfassung von Personendaten anbieten.
- Mit zivilgesellschaftlichen Organisationen für ein Monitoring der erbrachten Leistungen zusammenarbeiten und Beratungsleistungen zur Verfügung stellen.
- Zusammen mit den Partnergemeinden und dem zuständigen Ministerium Pilotprojekte zur Digitalisierung der Datenerhebung mit der Open-Source-Software OpenCRVS schaffen.
Das Vorhaben setzt die Digitalisierungsinitiative zusammen mit der Südkoreanischen Behörde für Zusammenarbeit (South-Korean cooperation agency, KOICA) um. Gleichzeitig kofinanziert KOICA die Initiative.
Stand: März 2024