Konflikte vermeiden und ein friedliches Miteinander durch die bessere Integration von Vertriebenen fördern
Ziviler Friedensdienst / Sonderinitiative Geflüchtete und Aufnahmeländer (SIGA)
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Auftraggeber
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
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Land
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Gesamtlaufzeit
2014 bis 2023
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Produkte und Fachexpertise
Sicherheit, Wiederaufbau und Frieden
Ausgangssituation
Die Geschichte Kenias ist von Vertreibungen geprägt, die durch gewaltsame Konflikte oder Naturkatastrophen verursacht wurden.
In Folge von gewaltsamen Ausschreitungen nach den Wahlen von 2007/2008 wurden 600.000 Menschen zu Binnenvertriebenen. Seitdem führen Konflikte um knappe Ressourcen, groß angelegte Entwicklungsprojekte, Umweltzerstörung und durch den Klimawandel bedingte Extremwetterereignisse immer wieder dazu, dass Menschen ihre Heimat zu verlassen. Für das Jahr 2020 zählte das Internal Displacement Monitoring Centre 394.000 Binnenvertriebene.
Bürgerkriege, ethnische Gewalt und lang anhaltende Dürreperioden in den Nachbarländern haben in den letzten Jahrzehnten Hunderttausende dazu gezwungen, in Kenia Asyl zu suchen. In den Lagern von Kakuma und Dadaab leben derzeit über 496.000 Geflüchtete und Asylbewerber*innen. Weitere 92.000 Menschen leben in informellen Siedlungen in Nairobi und anderen Städten.
Oft führen Zwangsvertreibungen sowohl zu Konflikten innerhalb der Gemeinden, als auch zu Konflikten mit den Behörden. Dabei geht es um den Zugang zu ohnehin knappen Ressourcen, Leistungen der Grundversorgung sowie Existenzgrundlagen. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Vertriebenen nur in strukturschwachen Regionen oder informellen städtischen Siedlungen leben.
Ziel
Gemeinden, die Vertriebene in Kenia aufgenommen haben, lösen ihre Konflikte mit Unterstützung der Lokalregierung auf friedliche und konstruktive Weise.
Vorgehensweise
Seit 2014 ist das SIF-Programm des Zivilen Friedensdienstes innerhalb und zusammen mit einem Netzwerk aus zivilgesellschaftlichen, friedensfördernden und durch Vertriebene geführten kenianischen Organisationen und staatlichen Partnern aktiv. Das gemeinsame Ziel besteht darin, gewaltsame Konflikte in den Gemeinden zu verhindern und die Achtung der Menschenrechte sowie die Gleichberechtigung der Geschlechter zu fördern.
Ein Team aus internationalen und nationalen Fachkräften für die Friedensförderung unterstützt die Partnerorganisationen dabei, den Dialog mit den von Konflikt und Vertreibung betroffenen Gemeinden voranzubringen. Darüber hinaus werden zur friedlichen Gestaltung des Zusammenlebens Kunst und Medien genutzt, und die Überlebenden von Gewalt und Vertreibung erhalten psychosoziale Unterstützung.
Stand: Mai 2023