Gewaltprävention durch Medien- und Dialogarbeit
Ziviler Friedensdienst / Sonderinitiative Flucht: Gewaltprävention durch Medien- und Dialogarbeit zum Abbau von Vorurteilen und Stereotypen
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Auftraggeber
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
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Land
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Gesamtlaufzeit
2022 bis 2024
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Produkte und Fachexpertise
Sicherheit, Wiederaufbau, Frieden
Ausgangssituation
Seit dem Ausbruch des Bürgerkrieges in Syrien hat der Libanon bezogen auf die Zahl der Einwohner*innen des Landes mehr syrische Geflüchtete aufgenommen als jedes andere Land der Welt. Das Engagement oder wenigstens die Duldung der aufnehmenden Gemeinden und die Arbeit der zivilgesellschaftlichen Organisationen haben deshalb eine große Bedeutung.
Die anfängliche Bereitschaft der libanesischen Bevölkerung, der hohen Zahl syrischer Geflüchteter (etwa 1,1 Millionen im Vergleich zu 4,5 Millionen Einwohnern) zu helfen, ist mit der Fortdauer der Krise zunehmend einer starken Skepsis gegenüber den Geflüchteten gewichen. Diese Skepsis wird durch die verschiedenen Ängste in der libanesischen Gesellschaft genährt und durch Stereotype und Vorurteile verstärkt.
So werden Geflüchtete durch die einheimische Bevölkerung und staatliche Akteure ist weit vielfach diskriminiert, was bereits vereinzelt zu Gewaltausbrüchen geführt hat. Das Projekt will dafür sorgen, dass die im Libanon lebenden Menschen unabhängig von ihrer Herkunft respektiert werden und keine Gewalt fürchten müssen.
Ziel
Fremdenfeindlichkeit, Vorurteile und Diskriminierung zu Lasten von syrischen Geflüchteten werden im Libanon überwunden, und den Menschen werden Alternativen zur religiösen Radikalisierung aufgezeigt.
Vorgehensweise
Das Programm des Zivilen Friedensdienstes im Libanon zielt darauf ab, durch Medien- und Dialogarbeit Vorurteile und Stereotype abzubauen und dadurch Gewaltausbrüche zu verhindern. Dazu fördert das Projekt gezielt eine konfliktsensible Medienarbeit sowie die Verbreitung von alternativen Narrativen gegen das vorurteilsbehaftete Bild von Geflüchteten. Zu den weiteren Projektmaßnahmen zählen die Durchführung von Studien, Öffentlichkeitsarbeit zur Stereotypenbildung sowie die Ausrichtung von fundierten thematischen Diskussionsrunden. Eine gezielte Begegnungsarbeit und Methoden der zivilen Konfliktbewältigung zwischen aufnehmenden und Geflüchtetengemeinschaften fördern die Erreichung der Ziele und sollen einen Bewusstseinswandel auf den verschiedenen Ebenen der Gesellschaft herbeiführen.
Stand: Juni 2023