Zur Vermeidung von Meeresmüll das Abfallmanagement verbessern
Export von Technologien gegen die Vermüllung der Meere
-
Auftraggeber
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)
-
Land
-
Politische Träger
Mehrere
-
Gesamtlaufzeit
2020 bis 2024
-
Sonstige Beteiligte
Urban Development Department (State of Uttar Pradesh), Suchitwa Mission (State of Kerala), Urban Development Department (Union Territory of Andaman and Nicobar Islands), Kanpur Municipal Corporation, Kochi Municipal Corporation, Port Blair Municipal Council
-
Produkte und Fachexpertise
Nachhaltige Infrastruktur: Wasser, Energie, Verkehr
Ausgangssituation
Nach aktuellen Schätzungen gelangen jedes Jahr weltweit neun bis zehn Millionen Tonnen Kunststoff in die Ozeane und werden zu Meeresmüll. Der überwiegende Teil des Plastikmülls im Meer stammt vom Land und gelangt über städtische Siedlungen entlang der Küsten und über die Flusseinzugsgebiete in die Meeresumwelt. 88 bis 95 Prozent aller in Flüssen vorkommenden Kunststoffe stammen aus nur zehn Flüssen, zwei davon – Ganges und Indus – liegen in Indien. Mit einer kunststoffverarbeitenden Industrie, die 2020 mehr als 22 Millionen Tonnen pro Jahr umsetzte, ist Indien nach wie vor eines der größten kunststoffproduzierenden Länder.
Indiens Probleme mit der Abfallbewirtschaftung zeigen sich in schlecht geführten Müllkippen und Deponien, Plastikhalden und verstopften Abwassersystemen. Die meisten festen Abfälle, die in die Flüsse gelangen, stammen aus Städten mit mangelhaften kommunalen Abfallmanagementsystemen. Abfalltrennung an der Quelle sowie Technologien und Infrastruktur für das Recycling wurden in vielen Städten eingeführt, beides wird aber nicht in großem Umfang praktiziert. Rund 40 Prozent der erzeugten Kunststoffabfälle werden nicht gesammelt, was zu massiver Vermüllung und Verschmutzung führt.
Ziel
In Indien sind in ausgewählten Städten, Bundesstaaten und auf nationaler Ebene verbesserte Verfahren einschließlich digitaler Werkzeuge eingeführt, um zu verhindern, dass Kunststoffe in die Meeresumwelt gelangen.
Vorgehensweise
Zentrale Aspekte des Vorhabens sind
- die Bereitstellung einer Mischung aus Leitlinien, technischen Spezifikationen, Standardverfahren, digitalen und technologischen Werkzeugen, einer digitalen Plattform für Sekundärrohstoffe sowie Konzepten für Sensibilisierung und Verhaltensänderung auf nationaler, bundesstaatlicher und städtischer Ebene;
- die Durchführung von Demonstrationsprojekten für Materialrückgewinnungsanlagen in allen drei Pilotstädten;
- die Vernetzung mit großen Recycling- und Herstellerbetrieben für eine maximale Rückgewinnung von Ressourcen und die Umwandlung von Plastikmüll in Rezyklate, um den Materialkreislauf zu schließen.
Stand: Juni 2023