Entwicklung einer Produktions- und Verkaufsstrategie für die Guayusa-Pflanze

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Entwicklung einer Produktions- und Verkaufsstrategie für die Guayusa-Pflanze aus dem ecuadorianischen Amazonasgebiet unter Berücksichtigung ökologischer Kriterien und fairem Handel
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Ecuador
Politischer Träger: Runa LLC
Gesamtlaufzeit: 2009 bis 2011

Ausgangssituation

In Ecuador lebt der Großteil der Landbevölkerung in Armut. Um ihre Einkommen zu verbessern, sind viele Bauern auf illegalen Holzeinschlag oder Brandrodung angewiesen. Umweltfreundliche Anbaumethoden, die den Kleinbauern gleichzeitig einen wirtschaftlichen Vorteil bringen könnten, fehlen. Brandrodung und illegaler Holzeinschlag gefährden die Biodiversität in der Region.

Um die Lebensbedingungen der Bevölkerung in der Provinz Pastaza zu verbessern, gründeten Mitglieder der Kichwa-Gemeinschaft Amzanga und ein Team von US-Technikern im Januar 2009 die Runa-Stiftung. Sie unterstützt die indigenen Organisationen CONAKINO, CONFENAIE, OPIP und lokale Verwaltungen, wie die der Gemeinde San Jacinto, und arbeitet mit ihnen zusammen.

Runa LLC ist ein US-amerikanischer Betrieb, der sich auf den Handel mit Lebensmitteln spezialisiert hat. Er will aus der koffeinhaltigen Medizinalpflanze Guayusa ein aromatisches Getränk herstellen und auf dem US-amerikanischen Markt vertreiben. Guayusa wächst fast ausschließlich in den Provinzen Pastaza, Napo und Morona Santiago in Ecuador.

Ziel

Durch Anbau, Verarbeitung und Vermarktung der endemischen Pflanze Guayusa sowie den gleichzeitigen Schutz des fragilen Ökosystems des Amazonasgebietes werden die Einkommen der beteiligten Kleinbauern verbessert.

Vorgehensweise

Das Vorhaben „Nachhaltiges Management natürlicher Ressourcen“ (GESOREN) ist mit dem US-amerikanischen Betrieb Runa LLC eine Entwicklungspartnerschaft (Public Private Partnership – PPP) eingegangen.

Die Runa-Stiftung nimmt den Kleinbauern die frisch geernteten Guayusa-Pflanzen ab. Sie verkauft das trockene, verarbeitete Guayusa an Runa LLC, der den Kauf von Guayusa für fünf Jahre vertraglich garantiert. Vom Nettoerlös des Verkaufs des Endprodukts sollen mindestens zehn Prozent an die Stiftung fließen. Die Stiftung investiert in die Erhaltung indigener Traditionen, in verbesserte Landwirtschaft sowie Verarbeitung und Vermarktung des Produkts. Eine Beratung der Kleinbauern zu Bioanbaumethoden wird von der Stiftung als Dienstleistung entwickelt und umgesetzt.

Der Guayusa-Anbau schafft für die Bevölkerung eine rentable Alternative zu Brandrodung oder illegalem Holzeinschlag. Die Biodiversität im Anbaugebiet wird gewährleistet, da Guayusa zusammen mit Guava, Zeder, Ahuano, Moringa, Kopal und anderen Fruchtbäumen angepflanzt werden kann.