Kleinbäuerliche Beschäftigung in ländlichen Regionen Tunesiens sichern
Agrarwirtschaftsförderung in Tunesien (PEAD)
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Auftraggeber
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
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Land
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Politische Träger
Mehrere
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Gesamtlaufzeit
2020 bis 2025
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Produkte und Fachexpertise
Ländliche Entwicklung
Ausgangssituation
Die Landwirtschaft spielt für die tunesische Wirtschaft eine tragende Rolle und bietet vielen Menschen in den ländlichen Regionen Beschäftigungs- und Einkommensmöglichkeiten. Jedoch überwiegen Kleinstbetriebe mit oft nur geringer Produktivität. Häufig fehlt es den Bäuerinnen und Bauern an Möglichkeiten, ihre Produktion zu professionalisieren, ihre Wertschöpfungsketten strategisch auszurichten und ihre Höfe effektiv zu steuern. Die Zerstückelung der landwirtschaftlichen Flächen, eine massive Überalterung der Produzent*innen sowie Probleme in Bezug auf den Klimawandel stellen die Rentabilität der Betriebe zunehmend infrage.
Eine weitere Problematik für die Betriebe liegt darin, Zugänge zu neuen Absatzmärkten und Finanzierungen für technische und betriebswirtschaftliche Innovationen zu erhalten. Mit rund fünf Prozent ist nur ein sehr kleiner Teil der Betriebe in bäuerlichen Organisationen und unternehmerischen Verbünden wie Genossenschaften organisiert. Eine stärkere Zusammenarbeit unter Bäuerinnen und Bauern könnte helfen, diese Hürden zu überwinden sowie Wachstum zu sichern und neue Arbeitsplätze in den Regionen zu schaffen.
Ziel
Beschäftigung und Einkommen in kleinen und mittleren landwirtschaftlichen Betrieben sowie die Zusammenarbeit in bäuerlichen Organisationen sind verbessert.
Vorgehensweise
Das Vorhaben agiert in vier Handlungsfeldern:
Landwirtschaftliches Unternehmertum wird unterstützt, indem Agrarproduzent*innen mithilfe eines Pakets bewährter Ausbildungsformate Fortbildungen und Trainings zur betriebswirtschaftlichen Unternehmensführung und zur strategischen Ausrichtung der Betriebe erhalten.
Kollaborative und genossenschaftliche Geschäftsmodelle zwischen Produzent*innen und kleinen und mittleren Unternehmen (KKMU) der Verarbeitung und des Handels werden durch die Verbesserung genossenschaftlicher Dienstleistungen, Hilfe zur Erschließung neuer Märkte und die Konsolidierung der Wertschöpfungsketten gefördert.
Auf dem Gebiet der Agrarfinanzierung werden Genossenschaften und KKMU über geeignete Finanzierungsmöglichkeiten und deren Beantragung informiert, Finanzierungsinstrumente entwickelt und Genossenschaften durch gezieltes Training bei der Antragstellung unterstützt.
Zur Förderung der Unterstützungsstrukturen werden Möglichkeiten der Hilfe für bäuerliche Organisationen und KKMU über staatliche und nichtstaatliche Unterstützungsstrukturen entwickelt.
Stand: Mai 2023