Ziviler Friedensdienst im Nordirak: Vergangenheit bewältigen und Frieden sichern
Vergangenheitsbewältigung und Friedenskonsolidierung in Nordirak
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Auftraggeber
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
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Land
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Gesamtlaufzeit
2017 bis 2025
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Produkte und Fachexpertise
Sicherheit, Wiederaufbau, Frieden
Ausgangssituation
Massive Gewalt hat zu Traumata und Misstrauen unter allen Bevölkerungsgruppen im Irak geführt: Der sogenannte Islamische Staat (IS) hat tausende Angehörige religiöser Minderheiten ermordet und Jesidinnen versklavt. Zudem mussten über drei Millionen Menschen fliehen.
Auch nachdem der IS besiegt ist, sind viele Vertriebene aus Sicherheitsgründen noch immer nicht in der Lage, nach Hause zurückzukehren. Überlebende und Familien von Vermissten warten außerdem auf Wiedergutmachung für die Verbrechen, die der IS an ihnen begangenen hat.
Ziel
Die Situation der Überlebenden und Opfer von Verbrechen, die der IS im Nordirak verübt hat, sowie das friedliche Zusammenleben im Irak haben sich verbessert.
Vorgehensweise
Der Zivile Friedensdienst (ZFD) berät staatliche und nichtstaatliche Einrichtungen und Organisationen, um Unrecht aufzuarbeiten, psychische und psychosoziale Unterstützung anzubieten sowie Frieden zu sichern. ZFD-Fachkräfte unterstützen zudem Minderheiten, die von IS-Verbrechen betroffen sind, indem sie Schulungen halten, fachlich beraten sowie mit nationalen und internationalen Akteuren vernetzen.
Die Kommission für Ermittlungen und Beweissicherung sammelt Daten, mit denen Verbrechen juristisch aufgearbeitet werden können. Ein Netzwerk irakischer nichtstaatlicher Organisationen setzt sich außerdem für Rechenschaftspflicht und das Recht auf Wiedergutmachung ein.
Des Weiteren bildet die irakische Universität Duhok Masterstudierende in Psychotherapie und Traumatologie aus, um Opfer von Gewalt zu behandeln.
Der ZFD schult ferner Reiseleiter*innen, welche die Teilhabe von Frauen und Jugendlichen im Tourismus fördern. Zugleich setzt er geschlechtersensible Analysen um, die Gendergerechtigkeit in bestehenden und neuen Kooperationen gewährleisten.
Stand: Juni 2023