Basisdienstleistungen und Beschäftigungsmöglichkeiten im Irak verbessern

Ausgangssituation

In den letzten zwei Jahrzehnten spielten sich im westirakischen Gouvernement Anbar eine Vielzahl komplexer Krisen ab: Die militärische Invasion im Jahr 2003, der Aufstand von 2007 sowie die Ausbreitung des sogenannten Islamischen Staates zwischen 2014 und 2017 zerstörten einen Großteil der Infrastruktur.

Der Wiederaufbau von Infrastrukturen für Basisdienstleistungen kommt nur langsam voran. Das beeinträchtigt die Beziehungen zwischen dem Staat und der Bevölkerung. Anbar war lange für sein Baugewerbe und Handwerk berühmt. Mittlerweile bietet die Branche jedoch kaum noch Chancen für einen menschenwürdigen Lebensunterhalt.

Ziel

Die staatlichen Basisdienstleistungen haben sich verbessert und die Bevölkerung hat mehr Chancen auf Beschäftigung und Einkommen.

Vorgehensweise

Mit der Lokalregierung, der Bevölkerung und dem Kooperationspartner Mercy Corps setzt das Vorhaben Bau- und Instandsetzungsmaßnahmen um. Die Auswahl der Projekte erfolgt in Abstimmung mit den Bewohner*innen der Gemeinden. Infolgedessen wurde bereits ein Wasseraufbereitungswerk in Falludscha wieder instandgesetzt, das über 7.000 Einwohner*innen versorgt. Mehrere Parks, Fußballplätze und ein Jugendzentrum werden derzeit wiederhergestellt.

Um zusätzliche berufliche Qualifizierungsangebote zu schaffen, hat das Vorhaben eine Arbeitsmarktanalyse erstellt und rund 1.000 lokale Arbeitgeber und Unternehmer*innen befragt. Auf dieser Grundlage entstehen bedarfsgerechte Weiterbildungen für Arbeitssuchende und die interne Organisation des Berufsbildungszentrums. Damit mehr Arbeitsplätze im Handwerk und Baugewerbe entstehen, schult das Vorhaben Kleinst- und Kleinbetriebe mit der Near East Foundation (NEF). Die NEF unterstützt zudem 500 vielversprechende Geschäftsideen mit finanziellen Zuschüssen.

Das Vorhaben schult Verwaltungen und zivilgesellschaftliche Akteur*innen, wie sie Frauen und benachteiligte Gruppen besser an der Entscheidungsfindung beteiligen. Zudem erhalten Vertreter*innen dieser Gruppen Zugang zu Trainings in Methoden der Interessensvertretung und der Bürgerpartizipation.

Stand: Juni 2023