Ziviler Friedensdienst: Friedensarbeit und zivilgesellschaftliche Netzwerke in der Große-Seen-Region
Förderung von Friedenskompetenzen und zivilgesellschaftlichen Netzwerken in der Region der Großen Seen - Phase 2
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Auftraggeber
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
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Land
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Gesamtlaufzeit
2023 bis 2025
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Produkte und Fachexpertise
Sicherheit, Wiederaufbau, Frieden
Ausgangssituation
Zum Programm des zivilen Friedensdienstes (ZFD) in der Region Große Seen gehören Ruanda, Burundi sowie Nord- und Süd-Kivu (Demokratische Republik Kongo). Obwohl sich die Länder bezüglich ihrer politischen Stabilität, wirtschaftlichen Situation, ihres Gewaltniveaus und des Umgangs mit der Vergangenheit unterscheiden, ist die gesamte Region von Gewalterfahrungen und deren Folgen geprägt.
Die Gewalt hat wichtige soziale Strukturen innerhalb der Familie und Gemeinschaft zerstört sowie das Vertrauen in die Mitmenschen und staatliche Institutionen untergraben. Persönliche Gewalterfahrungen, vor allem sexualisierte und geschlechtsspezifische Gewalt, bleiben tabuisiert. Die Narrative und Interpretationen der Vergangenheit sind teilweise gegensätzlich und Identität wird politisch instrumentalisiert.
Ziel
Die zivilgesellschaftlichen Partnerorganisationen fördern grenzübergreifenden Dialog, um Konflikte gewaltfrei zu lösen, mit Differenzen konstruktiv umzugehen und der Instrumentalisierung Jugendlicher und junger Erwachsener entgegenzuwirken.
Vorgehensweise
Das Programm des zivilen Friedensdienstes (ZFD) entwickelt ein aktuelles Vorhaben in der Region Große Seen weiter. Einzelne Maßnahmen sind:
- Dialog: In Dialogräumen tauschen sich Bevölkerungsgruppen über die sozialen Konsequenzen von Gewalterfahrungen und das Manipulationspotential von Stereotypen aus. Gemeinsam entwickeln sie Strategien, um diese Erfahrungen zu bewältigen und Konflikte gewaltfrei zu lösen.
- Friedensjournalismus: Junge Menschen gestalten Medien- und journalistische Beiträge zu sozialen Konfliktthemen wie zur Vergangenheit sowie zur Prävention sexueller und genderbasierter Gewalt. Diese fördern einen kritischen Umgang mit jenen Themen sowie den lokalen und regionalen Austausch.
- Netzwerkbildung: ZFD-Fachkräfte fördern den regionalen Austausch und die Zusammenarbeit der Partnerorganisationen, um ein gemeinsames Verständnis von Konfliktdynamiken, sowie gemeinsame Positionen und Strategien der Friedensförderung voranzubringen.
Stand: Mai 2023