Niemanden Zurücklassen
„Niemanden zurücklassen!“ – diese Forderung steht als übergeordnetes Prinzip über allen anderen Zielen der Agenda 2030. Es gilt sowohl für besonders arme und fragile Länder als auch für benachteiligte Menschen. Mit der Maxime „Niemanden zurücklassen“ wird darauf abgezielt, dass mit den Nachhaltigkeitszielen zuerst die Menschen erreicht werden, die die geringsten Entwicklungschancen haben. Denn nachhaltige Entwicklung kann es nur geben, wenn wir niemanden davon ausschließen.
Für die GIZ bedeutet das: Ungleichheiten müssen in jedem Projekt genau erfasst und analysiert werden. Über alle Vorhaben hinweg sind neue, inklusive Ansätze gefragt, die das Thema Armut und benachteiligte Bevölkerungsgruppen mitdenken und konkrete Lösungsansätze finden.
So zum Beispiel in Jordanien. Hier setzt die GIZ im Auftrag des BMZ ein Projekt um, das Einheimische und auch syrische Flüchtlinge in digitalen Finanzdienstleistungen schult, um ihnen Zugang zu Finanzen und Geldtransfers aus dem Ausland zu ermöglichen. Flüchtlinge in Jordanien dürfen per Gesetz kein Bankkonto besitzen. Besonders für Frauen ist dies ein Problem: Sie sind oft für die Haushaltsführung zuständig, besorgen Lebensmittel, zahlen Miete, Arztkosten und Schulgeld. Mit der Einführung der Applikation „JoMoPay“ erhalten mehr als 1,8 Millionen Menschen im ganzen Land zum ersten Mal ein digitales Portemonnaie, über das sie mit dem Handy bezahlen und Geldtransfers beauftragen können.