30.11.2017
1 Milliarde Euro gespart – durch die Online-Plattform ProZorro
Interviewangebot zum Antikorruptionstag am 9. Dezember 2017: Digitale Lösungen helfen der GIZ beim Kampf gegen Korruption
Digitale Lösungen können Licht ins Dunkel bringen – und leisten so weltweit einen Beitrag im Kampf gegen Korruption. Im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums (BMZ) setzt darauf auch die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH.
Korruption ist in den meisten Gesellschaften zu finden und hat viele Gesichter: Schmiergeld, Vetternwirtschaft, Veruntreuung von Geldern. Nach Angaben des Internationalen Währungsfonds versickern dadurch weltweit jährlich bis zu 1,8 Billionen Euro. Mit diesem Geld werden private Interessen durchgesetzt, das Allgemeinwohl bleibt auf der Strecke. Ein wirksames Mittel gegen Korruption ist Transparenz. Hier setzen digitale Lösungen an, die online und per App Licht ins Dunkel staatlicher Strukturen bringen und Bürger aktiv beteiligen.
Die GIZ unterstützt Länder dabei, ihre staatlichen Strukturen transparent und bürgernah zu gestalten, so auch in der Ukraine. Für maximale Transparenz bei der Vergabe staatlicher Aufträge sorgt die Online-Plattform ProZorro: Schreibt der ukrainische Staat einen Auftrag zum Bau einer Straße aus, ist nun öffentlich einsehbar, welche Unternehmen sich bewerben und was sie bieten. Der dadurch angestoßene Wettbewerb unter den Bietern ist fair und konnte dem Staat bereits über eine Milliarde Euro sparen.
Auf die Beteiligung der Bürger setzt auch das internetbasierte Whistleblower-System der Antikorruptionsbehörde in Indonesien. Erweisen sich die anonymen Hinweise aus der Bevölkerung als plausibel, wird gegen die Beschuldigten ermittelt. Seit 2004 wurden Fälle mit einem Volumen von 124 Millionen Euro strafrechtlich nachverfolgt. Darüber hinaus wurde im vergangenen Jahr die App JAGA eingeführt. Die mittlerweile 10.000 Nutzer der App erhalten Einblick in die Angebote von Schulen, Gesundheitszentren und Bürgerbüros. Ist deren vom Staat finanzierte Leistung – etwa die Zahl der Lehrer, der Ärzte oder der Umfang der Dienstleistungen – nicht wie versprochen, kann per App auf den Missstand aufmerksam gemacht werden. Alle Bewertungen sind öffentlich. So erfährt auch der Staat, wo Gelder korrekt eingesetzt werden – und wo nicht.
Unsere Antikorruptions-Expertin Nicole Botha steht Ihnen in der Woche vom 4. bis 8. Dezember für telefonische Interviews zur Verfügung. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an die GIZ Pressestelle.
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Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH ist ein weltweit tätiges Bundesunternehmen. Sie unterstützt die Bundesregierung in der internationalen Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung und in der internationalen Bildungsarbeit. Die GIZ trägt dazu bei, dass Menschen und Gesellschaften eigene Perspektiven entwickeln und ihre Lebensbedingungen verbessern.