04.03.2021
Libanon: Zusammenarbeit für dringende medizinische Hilfe
Gemeinsam verbessern UN und GIZ die medizinische Versorgung im Libanon für COVID-Patienten. Besonders palästinensische Flüchtlinge erhalten so Unterstützung in der Pandemie.
In der Corona-Krise kooperieren das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) und die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), um palästinensische Flüchtlinge im Libanon zusätzlich zu unterstützen. Ziel der Zusammenarbeit ist es, die palästinensische Bevölkerung besser vor dem Virus zu schützen und gleichzeitig das libanesische Gesundheitssystem zu entlasten.
Um die Gesundheitsversorgung zu verbessern, unterstützen GIZ und UNDP gemeinsam die Maßnahmen des Komitees für libanesisch-palästinensischen Dialog (Lebanese Palestinian Dialogue Committee, LPDC). In unmittelbarer Nähe der Flüchtlingscamps werden in kürzester Zeit drei Isolationszentren mit insgesamt 400 Betten aufgebaut, in denen Corona-Infizierte versorgt werden. Hier können palästinensische Flüchtlinge wie auch die libanesische Bevölkerung behandelt werden. Auch Krankenhäuser werden nun besser ausgestattet: Neue separate „Corona-Stationen“ mit zusätzlichen Betten werden aufgebaut, die die Infektionsgefahr innerhalb der Krankenhäuser verringern. Zusätzliche Tests und Schulungen für das Personal machen die Krankenhäuser sicherer.
Die Zusammenarbeit hat dabei kurz- und langfristige Effekte, wie Abdelnasser El Ayi, Büroleiter bei LPDC, bestätigt: „Mehr Betten und zusätzliche Testkapazitäten helfen nicht nur das Gesundheitssystem kurzfristig zu entlasten, sondern sorgen auch dafür, dass die Krankenhäuser nach der Pandemie besser ausgestattet sind."
Etwa 250.000 palästinensische Flüchtlinge leben im Libanon, viele von ihnen bereits seit Jahrzehnten. Dennoch haben die wenigsten von ihnen eine Arbeitserlaubnis oder eine Krankenversicherung. Armut und schlechte Gesundheitsversorgung machen sie in der Pandemie besonders verwundbar: Unter den Flüchtlingen ist die Sterblichkeitsrate der Infizierten mehr als dreimal so hoch wie in der sonstigen libanesischen Bevölkerung. Neben der Pandemie ist Libanon seit längerer Zeit von einer tiefgreifenden Wirtschafts- und Währungskrise betroffen, die zu andauernden Versorgungsproblemen und sozialen Spannungen führen.