24.08.2020
Jeder Tropfen zählt: Wasser in Zeiten des Klimawandels
Rekordhitze und extreme Dürre lassen die Wasservorräte weltweit knapp werden. Die GIZ arbeitet dafür, dass die vorhandenen Ressourcen gezielter eingesetzt werden. Wie etwa am Tschadsee.
Temperaturen von über 40 Grad Celsius, ausgetrocknete Flussbetten und Ernteausfälle. Extrem heiße und trockene Sommer sind auch in Deutschland zur Regel geworden. In einigen Regionen wird das Trinkwasser bereits knapp, aktuell wird über eine nationale Wasserstrategie diskutiert. Auch für den Wassersektor in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit steht das Thema dieses Jahr im Fokus: „Every Drop Counts“, jeder Tropfen zählt, lautet die aktuelle Kampagne. Sie verdeutlicht, wie die Folgen des Klimawandels dazu führen, dass die Ressource Wasser immer knapper wird.
Nachhaltiges Wassermanagement im Tschadseebecken
In Deutschland mögen sich die Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserressourcen erst allmählich abzeichnen, im Tschadseebecken in Zentralafrika sind sie längst allgegenwärtig. Die Fläche des Tschadsees ist in den letzten 50 Jahren um rund 80 Prozent geschrumpft. Viele der ca. 42 Millionen Menschen, die in den Anrainerstaaten im Tschadseebecken leben, verdienen ihren Lebensunterhalt durch Landwirtschaft. Das Verschwinden des Sees und ausbleibende Niederschläge gefährden ihre Lebensgrundlage. Nur durch einen nachhaltigen Umgang mit der Ressource Wasser können die Menschen langfristig in der Region leben.
In dieser Region engagiert sich die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH für eine nachhaltige Nutzung der vorhandenen Wasserressourcen. Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), unterstützt sie die Tschadseebeckenkommission dabei, die Mitgliedsstaaten der Kommission in der Wassernutzung zu beraten und dabei auch die Folgen des Klimawandels zu berücksichtigen.
Rund 450 Akteure aus Landwirtschaft, Zivilgesellschaft und staatlichen Organisationen wurden bereits mit der Kommission vernetzt. Außerdem fördert die GIZ neue Anbaumethoden, die an die veränderten Bedingungen durch den Klimawandel angepasst sind. Über 14.000 Menschen haben davon bereits profitiert und die Erkenntnisse werden über die Kommission verbreitet.
Die Auswirkungen durch den Klimawandel auf die Wasser- und Sanitärversorgung von Gesellschaften sind auch ein Fokusthema der Konferenz „Week on Water for Development“, welche die GIZ federführend organisiert. Mit Hilfe des virtuellen Austauschs können die Akteure aus dem Wasser- und Sanitärsektor trotz der Einschränkungen durch COVID-19 im Austausch bleiben. In 30 virtuellen Meetings kommen über 70 Organisationen in den nächsten fünf Tagen zusammen, um neben dem Klimawandel auch über die Auswirkungen der Pandemie auf Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene zu diskutieren.