Jordanien: Kontaktvermittlung für den Arbeitsmarkt

Wie können jordanische Bürger*innen berufliche Fähigkeiten entwickeln, die gefragt sind? Wie können sie von den örtlichen Fach- und Berufsschulen in Jordanien unterstützt werden? Und wie können Unternehmen, die Fachkräfte suchen, am besten mit den Fähigkeiten der Absolvent*innen zusammengeführt werden? Zu diesen Fragen berät die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH die jordanische Regierung seit 2017 im Auftrag der Europäischen Union (EU).

Infolge eines neuen Gesetzes in Jordanien, das die Vermittlung von Absolvent*innen der Berufsbildung auf dem nationalen Arbeitsmarkt erleichtert, kommen Vertreter der jordanischen Regierung, aus Unternehmen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Gewerkschaften nun regelmäßig zusammen. Gemeinsam ermitteln sie, welche Qualifikationen die Wirtschaft benötigt und wie fachliche und berufliche Bildungseinrichtungen unterstützt werden können, um dieser Nachfrage gerecht zu werden. 

Mit Hilfe von GIZ International Services wurden die Lehrpläne für mehr als 300 Berufe aktualisiert und landesweit vereinheitlicht. Mehr als 2200 Lehrkräfte an 70 Bildungseinrichtungen können jetzt mit dem Einsatz neuer technischer Ausrüstung die Qualität ihres Unterrichts verbessern. So wurde das Aqaba Maritime Centre mit einem neuen Schiffssimulator ausgestattet. Künftige jordanische Schiffskapitän*innen können ihr theoretisches Wissen an diesem Simulator anwenden. Für eine vergleichbare praktische Ausbildung hätten sie sonst bis nach Alexandria in Ägypten reisen müssen. Dank dieser Verbesserungen haben bereits mehr als 10.000 Auszubildende eine höherwertige Ausbildung erhalten. 

Um die Berufschancen der Auszubildenden zu fördern, laden Jobbörsen, die bisher in der Regel auf Personen mit Hochschulabschluss beschränkt waren, nun auch Absolvent*innen von praktischen Berufsausbildungen ein. Hier können junge Jordanier*innen mehr über ihre Karriereoptionen erfahren und eventuell auch künftige Arbeitgebende treffen. Im September 2018 unterstützten die GIZ und andere Organisationen beispielsweise die Jobbörse Akhtaboot. Sechs Monate später hatten 273 Auszubildende, die die Messe besucht hatten, eine Arbeitsstelle bei Unternehmen, mit denen sie dort in Kontakt gekommen waren.