07.08.2019
Natürlich Lernen, nachhaltig Handeln und Bauen
Klimaschutz in Gebäuden: der GIZ Campus am Bonner Kottenforst ist für seine nachhaltige Bauweise ausgezeichnet worden.
Nachhaltigkeit hat viele Facetten – eine davon hat mit Bauen und Gebäuden zu tun. In Deutschland prüft die Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) Gebäude in sechs verschiedenen Nachhaltigkeitsbereichen und zertifiziert diese je nach Erfüllungsgrad. Der „Campus Kottenforst“ der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH in Bonn-Röttgen wurde nun mit dem Gold-Standard der DGNB zertifiziert. Neben Ökologie, Ökonomie und soziokulturellen Standards werden auch Technik, Prozess und Standort bewertet. Für das Gold-Zertifikat müssen über 65 Prozent des DGNB-Systems, welches aus insgesamt 37 Kriterien besteht, erfüllt werden. Das Gebäude für Fort- und Weiterbildungen der GIZ erreichte insgesamt über 74 Prozent, in Bereichen wie Wirtschaftlichkeit sogar knapp 90 Prozent. Der Campus Kottenforst eröffnete im März 2018 - hier bietet die Akademie für Internationale Zusammenarbeit Trainings für GIZ Mitarbeiter*innen und Externe im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit an.
Ein genauerer Blick auf den Neubau zeigt, was nachhaltiges Bauen im Einzelnen bedeutet. Ein bewusster Umgang und Einsatz von Ressourcen: das Schulungsgebäude stößt 35 Prozent weniger CO2 als herkömmliche Gebäude aus. Oder die Minimierung von Energieverbrauch: durch den Einsatz einer Wärmepumpe wird Erdwärme als Heizenergie genutzt. Im Sommer gibt die Pumpe Wärme ins Erdreich zurück und sorgt so für eine gesundheitsfreundlichere Kühlung. Bei normalen Klimaanlagen kommen gesundheitsbeeinträchtigende Kältemittel zum Einsatz, auf die hier komplett verzichtet wird.
Das zweigeschossige Gebäude aus Holz und Glas richtet sich zudem nach ökonomischen und sozialen Standards. Bei den verbauten Materialien wurde darauf geachtet, dass sie möglichst aus der Region stammen, lange haltbar sind und Betrieb und Wartung des Campus Kottenforst kosteneffizienter als bei herkömmlichen Gebäuden sind. Die unterschiedlich nutzbaren Trainingsräume des Neubaus lassen sich einfach in Büroräume umwandeln. Eine flexible Nutzung vermindert so Leerstand und unterstreicht das in vielen Dimensionen durchdachte Konzept. Die Campus-Gebäude verfügen außerdem über barrierefreie Zugänge, und eine Gästewohnung ist speziell für Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit einer körperlichen Beeinträchtigung ausgestattet. Lernen, Wohnen und Freizeit liegen nah beieinander: Letztlich geht es darum, dass die Menschen sich in der neuen Akademie wohlfühlen.
Mit nachhaltigen Gebäuden setzt die GIZ Klimaschutz auch im eigenen Unternehmen um und bereitet sich so für die angestrebte Klimaneutralität im Jahr 2020 vor. Der 2015 in Bonn eröffnete Mäanderbau erhielt ebenfalls die Gold-Auszeichnung des DGNB. Auch das neue Bonner Campus Gebäude, das Ende des Jahres bezogen wird, entspricht modernsten Standards im nachhaltigen Bauen.