03.03.2017
„Deutschlands neue Verantwortung“
Ein neuer Sammelband skizziert Ideen über die Rolle Deutschlands in der Welt – auch in der internationalen Zusammenarbeit.
Der Sammelband „Deutschlands Neue Verantwortung“ vereint Beiträge von mehr als 140 Experten aus Politik, Wissenschaft und Praxis. Sie beleuchten darin die Zukunft der deutschen und europäischen Außen-, Entwicklungs- und Sicherheitspolitik. Zu den Autoren zählen unter anderem Kofi Annan, ehemaliger Generalsekretär der Vereinten Nationen, Bill Gates, Vorsitzender der Bill & Melinda Gates Stiftung, Bundesentwicklungsminister Gerd Müller und Tanja Gönner, Vorstandssprecherin der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH. Veröffentlicht wurde das Buch am 10. Februar am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz.
Die GIZ steuert zu dem Werk die Quintessenz zweier 2012 und 2015 erschienenen Studien zum internationalen Deutschlandbild bei. Die qualitative Erhebung „Deutschland in den Augen der Welt“ sucht nach den Wahrnehmungen, Erwartungen und Wünschen, die man im Ausland an Deutschland hat – woran reibt man sich, was wird geschätzt, was wird als nicht so gut empfunden? Die GIZ hat hierfür weltweit fast 300 Personen aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft befragt.
Das zentrale Ergebnis der Studie: Deutschland ist hochgeachtet, sollte sich aber international noch stärker einbringen. Gerade vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Stärke und seiner Führungsrolle in Europa solle das Land engagierter und mit mehr Mut und Präsenz agieren. Die Erwartung an Deutschland ist, dass seine Stärke und Leistungsfähigkeit auch anderen nutzen muss. Bei der internationalen Zusammenarbeit wünschen sich die Teilnehmer der Studien – Vertreter aus 34 Ländern auf vier Kontinenten – eine ausgewogene Bilanz aus Geben und Nehmen.
Für die GIZ sind die Ergebnisse der Studien vor allem wertvoll im Hinblick auf die Zusammenarbeit vor Ort. „Wer Zukunft gestalten möchte, sollte den Blick von außen kennen“, so Christoph Beier, stellvertretender Vorstandssprecher der GIZ. Als Dienstleistungsunternehmen arbeitet die GIZ in mehr als 130 Ländern und unterstützt die Bundesregierung bei der Erreichung ihrer Ziele in der internationalen Zusammenarbeit. Das vielfältige Know-how des Bundesunternehmens wird rund um den Globus nachgefragt – zu den Auftraggebern gehören neben der Bundesregierung Institutionen der Europäischen Union, die Vereinten Nationen und Regierungen anderer Länder.