Zum Welt-Tourismustag der UN: Noch ist Tadschikistan ein Geheimtipp
25.09.2015 – Der Tourismus ist der Motor für mehr Beschäftigung und Einkommen in dem an Kultur und Natur reichen Hochgebirgsstaat.
Die Wirtschaft Tadschikistans ist im Vergleich zu anderen ehemaligen Sowjetrepubliken nur gering entwickelt, das Wachstumspotential entsprechend klein. Daher ist das Stellenangebot auf dem Arbeitsmarkt nicht sehr groß. Eine Ausnahme ist die Tourismusbranche, in der die Beschäftigungschancen vergleichsweise gut sind, zählt sie doch zu den arbeitsplatzintensivsten Wirtschaftsbereichen. Das touristische Potenzial Tadschikistans ist enorm, die Entwicklung steckt jedoch noch in den Kinderschuhen.
Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt deshalb den Tourismussektor Tadschikistans. Die Entwicklung der Branche soll für mehr Beschäftigung und Einkommen im Land sorgen, denn eine nachhaltige Tourismusentwicklung kann ein entscheidender Beitrag sein, um die Wirtschaft zu fördern und die Armut zu mindern. Im Auftrag des BMZ unterstützt die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH den Aufbau professioneller und wettbewerbsorientierter Dienstleistungen wie Exkursionen auf dem Pamir Highway oder Trekkingtouren durch die Bergtäler. So sollen zum Beispiel in der Bergregion Verdienstmöglichkeiten für die lokale Bevölkerung entstehen.
Dazu kooperiert die GIZ mit den bestehenden Organisationen und wirkt am systematischen Aufbau einer tragfähigen Organisationsstruktur mit touristischen Vereinen und Dachverbänden mit. Gemeinsam entwickelte Marketing- und Vertriebsstrukturen machen Tadschikistan als Reiseland international bekannter.
In dem Rahmen werden Trainingskurse für Unternehmen und Beschäftigten der Branche entwickelt, zum Beispiel zu Hygienestandards, wirtschaftlichem Handeln, Sicherheit und um allgemein die Servicequalität zu erhöhen. Die Anbieter privater Unterkünfte - die sogenannten Homestays - erhalten eine Einführung in die Betriebswirtschaftslehre, damit sie ihre Kosten abschätzen und Preise kalkulieren können. Kunsthandwerker erfahren in Workshops, wie sie ihre Produkte verbessern und erfolgreicher bewerben können. Sie lernen die Schritte bis zum Export ihrer Waren kennen und erhalten die Möglichkeit sich an Fachmessen zu beteiligen. Reiseführer und Transportdienstleister sowie Mitarbeiter öffentlicher Einrichtungen werden im Umgang mit Gästen anderer Kulturen geschult.
„Auf Basis dieser Grundlagen ist ein Marketingkonzept für die gesamte Destination entstanden, mit dem sich das Land bei internationalen Touristikmessen und Reiseveranstaltern vorstellt“, sagt Jens Elsner, der für die GIZ die tadschikischen Partner berät. Die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen entwickeln sich positiv, und somit wird der Tourismussektor Tadschikistans für potentielle Reisende und Investoren immer attraktiver. In diesem Jahr haben mehr Studienreiseveranstalter die Destination – teilweise zum ersten Mal - im Programm, die Zahl der Reisegruppen in das Hochgebirgsland steigt, ebenso deren Zufriedenheit mit dem Urlaubsangebot. Elsner: „Auch 2016 wird es wieder heißen, mit Yak und Pack durch den Pamir.“