Weltweite Boden-Woche: Fruchtbare Böden in Äthiopien
17.04.2015 – Die internationale Aktionswoche vom 19.-23. April betont die Bedeutung von Böden für eine nachhaltige Entwicklung. Die GIZ arbeitet weltweit an ihrem Schutz – so auch in Äthiopien.
Weltweit sind ein Viertel aller Böden unfruchtbar, und die Fläche an verlorenem Boden nimmt immer noch weiter zu. Neben Dürren und anderen natürlichen Ursachen, hat auch die landwirtschaftliche Nutzung einen großen Anteil an der Zerstörung: falsche landwirtschaftliche Praktiken wie fehlender Erosionsschutz, übermäßiger Nährstoffentzug und nicht bedarfsgerechte Düngung schädigen die Bodenfruchtbarkeit. Dies führt dazu, dass der Boden leichter weggeschwemmt oder vom Wind abgetragen werden kann – Nährstoffvorräte und Humus gehen verloren und reduzieren die Qualität des Bodens weiter. Initiativen wie die weltweite Boden-Woche oder das internationale Jahr der Böden, das für 2015 ausgerufen wurde, sollen die Aufmerksamkeit auf die Bedeutung von Böden für eine nachhaltige Entwicklung lenken.
Um diese anhaltend zu schützen, setzt die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH weltweit mehr als 30 Projekte um, zum Beispiel in Äthiopien. Hier arbeitet sie im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) an einer nachhaltigen Landbewirtschaftung. Abholzung, Überweidung und Ackerbau an Hängen sowie weitere unpassende landwirtschaftliche Praktiken haben viele Böden in dem ostafrikanischen Land zerstört. Jedes Jahr gehen 30.000 Hektar Boden verloren, die Folge sind zurückgehende Erträge und abnehmende landwirtschaftliche Produktivität. „Ohne Böden gibt es kein Essen. Deswegen ist der Bodenschutz so enorm wichtig“, betont Alexander Schöning, Experte für die Ressource Boden bei der GIZ.
Auf etwa 200.000 Hektar degradiertem Land in Äthiopien werden mit Unterstützung der GIZ bereits nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken angewandt: durch gezielte Anpflanzung auf Terrassen, Steinreihen zum Erosionsschutz und von der Dorfgemeinschaft entwickelte Nutzungsregeln konnte der Boden stabilisiert werden. Zusammen mit Kleinbauern wurden Gräben angelegt, welche das Regenwasser auffangen und die Wasserversorgung erheblich verbessern – die genutzte Bewässerungsfläche ist seit 2008 bereits um circa 2.000 Hektar angestiegen. Die Verbesserung für die Bauern ist enorm: die geschützten Böden bieten ein Drittel mehr Erträge und höhere Einkommen für rund 400.000 Menschen. „Die äthiopische Regierung hält diesen Ansatz für so wichtig, dass sie ähnliche Maßnahmen jetzt auch außerhalb der Programmregion fördert.“, so Johannes Schoeneberger, GIZ-Programmleiter in Äthiopien.