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16.09.2021

Per Anruf gegen das Virus: Mobiltelefone als Schutz in der Pandemie

Falschinformationen zum Coronavirus sind weltweit ein Problem. Ein Projekt stellt verlässliche Informationen über einfache Mobiltelefone bereit.

In vielen Ländern steigen derzeit die COVID-19-Infektionszahlen erneut an. Gleichzeitig verbreiten sich Falschinformationen über das Coronavirus. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) spricht sogar von einer parallel stattfindenden „Infodemic“ – einer Epidemie falscher medizinischer Hinweise und Verhaltensempfehlungen. In Afrika etwa haben isoliert lebende Gruppen aus ländlichen Regionen oft keinen direkten Zugang zum Internet oder zu anderen Medien.

Daher hat die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH das Projekt „CallvsCorona“ initiiert. Entstanden ist die Idee bereits im April 2020 im Rahmen eines Hackathons zur Bekämpfung der Pandemie. Im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums (BMZ) wirkt das Projekt in fünf Ländern der Verbreitung von falschen Auskünften rund um Corona mit einem interaktiven 24-Stunden-Telefonservice entgegen. Dieser stellt Informationen rund um das Virus bereit. Per Tastenwahl können Anrufer*innen Informationen zu bestimmten Themenschwerpunkten erhalten. Zusätzlich wurden 95 informative Radio-Hörspiele produziert, die anhand von Alltagsgeschichten wertvolle Verhaltensempfehlungen vermitteln. Vor allem Menschen, die nicht Lesen und Schreiben können, wird damit eine verlässliche Quelle für Informationen geboten.

Dank der weiten Verbreitung von einfachen Mobiltelefonen und der hohen Reichweite von Radiosendern in afrikanischen Ländern erhalten durch „CallvsCorona“ auch Personen in den entlegensten Regionen die erforderlichen Informationen. Auf diese Weise konnten bereits über 250.000 Menschen direkt auf ihren Mobiltelefonen erreicht werden.

Der telefonische Service wird vom Sozialunternehmen Viamo angeboten und ist nach dem Start in Madagaskar mittlerweile auch in Mozambique, Malawi, Zambia und Haiti verfügbar. Das Projekt arbeitet eng mit lokalen GIZ-Programmen zusammen, um möglichst viele Menschen anzusprechen. Ab Oktober wird das Projekt, kofinanziert von der Europäischen Kommission, zusätzlich ausgeweitet. Geplant ist unter anderem, dass neue Themenschwerpunkte rund um COVID-19, wie Impfaufklärung und die Gesundheitsversorgungen in Zeiten von Corona, aufgenommen werden. Zudem soll „CallvsCorona“ auch in Senegal und Nigeria angeboten werden. Bis zu 400.000 weitere Menschen können so erreicht werden.

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