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06.09.2021

Vorreiter für die richtige Balance von Mensch und Natur

Biologische Vielfalt zu erhalten ist lebenswichtig für Mensch, Tier und Umwelt. Gemeinsam mit Partnern wie der Weltnaturschutzunion (IUCN) arbeitet die GIZ weltweit für den Schutz von Ökosystemen.

Rasend schnell schwindet die biologische Vielfalt (Biodiversität) weltweit in einem bisher nie dagewesenen Tempo und mit ihr eine wichtige Lebensgrundlage der Menschen. Jeden Tag gehen der Erde bis zu 150 Pflanzen- und Tierarten verloren. Dabei ist das Artensterben 100-mal schneller, als es ohne menschlichen Einfluss wäre. Der Erhalt der Biodiversität ist also eine globale, entwicklungspolitische Herausforderung – eine Dimension vergleichbar mit dem Klimaschutz.

Mit rund 100 Projekten unterstützt die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH seit Jahren ihre Partner weltweit dabei, das Übereinkommen über die biologische Vielfalt der Vereinten Nationen in Politik, Planung und Praxis umzusetzen. Das bedeutet, die Vielfalt des Lebens auf der Erde zu schützen und zu erhalten, damit möglichst viele Menschen heute und künftig davon leben können.

IUCN und GIZ vertiefen Kooperation für Naturschutz

Die große Tragweite erfordert starke Partner und ein globales Netzwerk. Daher ist die GIZ seit 2011 Mitglied der Weltnaturschutzunion (International Union for Conservation of Nature, IUCN). Als weltgrößte Vereinigung für Naturschutz fördert und organisiert die IUCN den Erfahrungsaustausch in internationalen und zwischenstaatlichen Foren und auf Veranstaltungen, darunter alle vier Jahre der hauseigene Weltnaturschutz-Kongress (World Conservation Congress, WCC).

„Der Kongress ist ein wichtiger Meilenstein, um die Weichen für die Zukunft von biologischer Vielfalt zu stellen,“ sagte GIZ-Vorstandsmitglied Ingrid-Gabriela Hoven. „Es gilt, die Ursachen für den Verlust der biologischen Vielfalt anzugehen, um sie nachhaltig zu sichern.“

Gemeinsam mit IUCN-Generaldirektor Dr. Bruno Oberle nutzte sie das Zusammentreffen beim WCC in Marseille (03.-11. September), um die langjährige, vertrauensvolle Kooperationsbeziehung beider Organisationen durch ein neues Abkommen zu bekräftigen. Zentral ist der Ausbau der PANORAMA-Wissensplattform (PANORAMA - Solutions for a Healthy Planet).

Gute Erfahrungen online verfügbar

Die digitale Plattform, die IUCN und die GIZ federführend betreiben, macht erfolgreich erprobte Beispiele und Ideen zu Schutzgebieten oder Meeres-Biodiversität für Fachleute und die interessierte Öffentlichkeit einfach zugänglich. Ergänzend zur Plattform fördern die PANORAMA-Partner, darunter die Weltbank und das UN-Umweltprogramm (United Nations Environment Programme, UNEP) sowie ein globales Netzwerk mit hunderten Organisationen, den Wissensaustausch durch Workshops, Webinare und andere Kommunikationskanäle.

Eines dieser ‚Best Practices‘ unterstützt Kommunen beim Management von lokalen Schutzgebieten in Südamerika. Die GIZ setzt das Projekt im Auftrag des Bundesumweltministeriums (BMU) in Kooperation mit der IUCN und dem Verband Lokalregierungen für Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung (International Council for Local Environmental Initiatives, ICLEI) um.

„Jedes Land gewinnt an Unabhängigkeit, wenn es in der Lage ist, seine Biodiversität zu bewahren und zu schützen. Das Projekt – in Abstimmung mit ihren nationalen Regierungen und anderen Akteuren – stattet Lokalregierungen genau mit dieser Fähigkeit aus”, sagt Rodrigo Perpetuo, Generalsekretär bei ICLEI Südamerika.

Möglich machen dies vor allem die lokalen Partnernetzwerke von GIZ, ICLEI und IUCN sowie eine enge Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden, die über regelmäßigen Austausch, fachliche Diskussion und Fortbildungen über Schutzgebiete und entsprechende Maßnahmen aufklärt und qualifiziert werden. Eine wichtige Basis, um natürliche Lebensräume und Vielfalt vor Ort nachhaltig zu sichern. Und dies wiederum ist die Voraussetzung, damit Mensch und Natur heute und künftig in gesunder Balance leben können.

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