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Digitale Lernformate für Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter

Pak Suhadi Solo leitet eines von sieben Trainingszentren für Sozialarbeiterinnen und -arbeiter, die dem indonesischen Sozialministerium angehören. Seit einiger Zeit nutzen die Zentren auch E-Learning-Formate für ihre Trainings. Der Vorteil davon liegt für Suhadi Solo auf der Hand: Eine höhere Anzahl der rund 400.000 Sozialarbeiter in Indonesien können an Fortbildungen teilnehmen. In dem Projekt „Kompetenzentwicklung für E-Learning“, das die GIZ und ihre Akademie im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) von 2015 – 2017 durchführten, lernten Suhadi Solo und sein Team, selbständig Onlinekurse zu entwickeln und durchzuführen und das Potenzial von digitalen Lernformaten besser zu nutzen.

Herr Suhadi Solo, das indonesische Sozialministerium unterhält sieben Trainingszentren, die über ganz Indonesien verteilt sind. Sie selbst leiten das Zentrum in Jakarta. Können Sie uns kurz erzählen, was für Trainings dort angeboten werden?

Wir bilden in unseren Trainingszentren Sozialarbeiter in verschiedenen Bereichen weiter. Einige Fortbildungen beziehen sich beispielsweise auf das Programm "Keluarga Harapan", zu Deutsch: Hoffnung für Familien. Das ist ein sehr wichtiges Programm zur Armutsbekämpfung, das auf einem System beruht, den Transfer von Sozialleistungen an Bedingungen zu knüpfen. Dabei bekommen arme Familien Geld, wenn sie an bestimmten Gesundheits- und Bildungsaktivitäten teilnehmen. Entwicklungsseminare für Familien - Family Development Sessions - gehören auch zu unserem Programm. Wir bieten Elternseminare an, in denen es um die Erziehung und Förderung von Kindern geht, die noch nicht in die Grundschule gehen.

Wie sind die Weiterbildungen organisiert?

Bevor wir E-Learning Kurse angeboten haben, wurden unsere Weiterbildungen ausschließlich in Präsenztrainings veranstaltet. Das bedeutete für die Teilnehmer zeitaufwändige Reisen und dass sie lange von ihrem Arbeitsplatz abwesend waren. In Indonesien haben wir eine hohe Anzahl an Sozialarbeitern - es sind rund 400 000. Das heißt, dass wir nur einen kleinen Teil von ihnen mit unseren konventionellen Trainings erreichen können.

Weshalb dachte das Ministerium für Soziales darüber nach, E-Learning-Angebote für künftige Weiterbildungen zu nutzen?

In erster Linie hatte das finanzielle Gründe wie etwa die Reisekosten und der Wunsch nach effizienteren Trainings. Das hat uns dazu gebracht über Alternativen und Zusatzangebote zum reinen Präsenztraining nachzudenken. Wir wollen und müssen mehr bewirken und eine größere Zahl von Sozialarbeitern weiterbilden, sodass mehr Menschen von den Programmen des Ministeriums profitieren können. Wir haben eine große Nachfrage für diese Fortbildungen und aktuell können wir damit nicht genügend potenzielle Teilnehmer erreichen, wie beispielsweise die 16 000 Sozialarbeiter, die in Indonesien für das Family Development Sessions-Programm tätig sind.

Natürlich sind wir als Trainingszentren eines Ministeriums auch daran interessiert wettbewerbsfähig zu sein, wenn es um innovative Trainingsmethoden geht und darum, Kommunikationstechnologien für Ausbildung und Weiterbildung zu nutzen.

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Das Akademie-Projekt "Kompetenzentwicklung für E-Learning" will Organisationen dazu befähigen E-Learning-Kurse eigenständig zu entwickeln und anzubieten. Inwieweit ist das für die Trainingszentren Ihres Ministeriums wichtig?

Die Unterstützung der Akademie für Internationale Zusammenarbeit (AIZ) war sehr wichtig für uns, um unsere Mitarbeiter in Jakarta und in den regionalen Trainingszentren darin auszubilden, E-Learning Kurse zu entwickeln, die auf unsere Zielgruppe zugeschnitten sind. So sind unsere Mitarbeiter jetzt in der Lage, die E-Learning-Plattform eigenständig zu steuern und neue Kurse zu entwickeln und anzubieten. Um mit der technischen Entwicklung mithalten zu können, könnten wir natürlich noch in einigen Bereichen etwas mehr Training gebrauchen.

Im Rahmen des E-Learning Projekts mit der AIZ haben wir außerdem interne Netzwerke aufgebaut, beispielsweise mit der IT-Abteilung des Ministeriums und mit Mitarbeitern der regionalen Trainingszentren. Aber auch mit externen Netzwerken wie beispielsweise mit der indonesischen Telekom und mit Trainingszentren anderer Ministerien.

Was haben Sie bisher erreicht? Und was wollen Sie in Bezug auf das digitale Lernen noch erreichen?

Mit dem Angebot von E-Learning-Kursen haben wir bereits einige unserer Ziele erreicht. Um den E-Learning-Prozess im Ministerium zu beschleunigen und die Weiterbildung unseres Personals zu verbessern, müssen wir noch weitere Module und Kurse entwickeln. Unser Ziel ist jetzt, noch mehr Sozialarbeiter zu erreichen und die Teilnahmequote an unseren Trainings zu erhöhen. Wir sind sicher, dass wir das schaffen.