Integrierter Küsten- und Mangrovenwaldschutz Mekong-Provinzen zur Anpassung an den Klimawandel

Integrated Coastal Management Programme

Projektdetails

  • Projektnummer:2010.2202.9
  • Status:Projekt beendet
  • Zuständige Organisationseinheit: 2A00 Asien I
  • Ansprechpartner: Transparenzteam 
  • Partnerländer: Vietnam

Zusammenfassung

  • Ziele:

    Regierungsbehörden auf nationaler Ebene und auf Provinzebene (MARD und PPCs) nutzen die geschaffenen planerischen, technischen und finanziellen Kapazitäten, um zu einer klimaresilienten Entwicklung der Küstenökosysteme im Mekong-Delta beizutragen

  • Auftraggeber:

    BMZ

  • Projektpartner:

    Ministry for Agriculture and Rural Development

  • Finanzier:

    nicht verfügbar

 

Auftragsvolumen

  • Gesamtvorhaben:
    (inklusive aller vorangegangenen, aktuellen und nachfolgenden Projektphasen, soweit vorhanden)
    41 954 925 Euro
  • Aktuelles Projekt:23 604 925 Euro

Kombifinanzierung

  • AusAID - alt bis 31.12.2011: 8 350 000Euro

  • Dep. of Foreign Affairs and Trade (DFAT) - ehemals AusAID: 3 584 925Euro

 

Vorgänger-Projekt

  • nicht verfügbar

Nachfolger-Projekt

  • 2017.2076.2

    Mekong Delta Resilienz Programm

 

Laufzeit

  • Gesamtvorhaben:
    (inklusive aller vorangegangenen, aktuellen und nachfolgenden Projektphasen, soweit vorhanden)
    09.08.2011 - 31.12.2025
  • Aktuelles Projekt:09.08.2011 - 31.12.2018

Sonstige Beteiligte

  • nicht verfügbar

 

Weitere Informationen

  • Projekt-Webseitenicht verfügbar

 

 

Projektbeschreibung (DE)

Ausgangssituation
Das Mekong-Delta ist die Heimat von 17 Millionen Menschen und die wichtigste landwirtschaftliche Region Vietnams. Mit 55 Prozent der nationalen Reisproduktion ernährt das Mekong-Delta mehr als 245 Millionen Menschen weltweit. Das Mekong-Delta ist der Grund dafür, dass das einst von Hungersnöten heimgesuchte Vietnam heute der zweitgrößte Reis-Exporteur der Welt ist. Das Delta ist außerdem nach den Metropolregionen Ho Chi Minh Stadt und Hanoi die drittgrößte Industrieregion des Landes.
Doch das Mekong-Delta ist existenziell gefährdet. Der Klimawandel führt zu einem Anstieg des Meeresspiegels, sodass laut offiziellen Studien im Jahr 2100 bis zu 39 Prozent des Mekong-Deltas unter Wasser stehen könnten. Einige Küstenregionen leiden schon jetzt unter Erosionen von 30 Metern im Jahr. Die Mangrovenwälder entlang der Küste, die das Hinterland vor Überschwemmungen und Stürmen schützen, gehen dramatisch zurück. Im Jahr 2016 herrschte im Mekong-Delta die schlimmste Dürre seit 90 Jahren, was gemeinsam mit dem steigenden Meeresspiegel zu einer starken Versalzung in Reis-Gebieten führte.
Diese Veränderungen sind eine Bedrohung für die Zukunft des Mekong-Deltas und seine Fähigkeit, die lebensnotwendigen Ökosystemleistungen zu erbringen, auf die die Bevölkerung des Deltas und Millionen Menschen in der ganzen Welt angewiesen sind.

Ziel
Eine stärkere Küste im Mekong-Delta ist bereit für eine sich verändernde Umwelt, womit die Basis für nachhaltiges Wachstum gelegt wird.

Vorgehensweise
Das Programm „Integriertes Küstenmanagement" adressiert die diversen, vernetzten Herausforderungen, denen das Mekong-Delta ausgesetzt ist. Die vietnamesischen Behörden werden bei ihren Bemühungen unterstützt, die Küstenregion zu stärken und die dort stattfindenden Umweltveränderungen zu bewältigen, womit der Weg für ein nachhaltiges Wachstum geebnet wird.
Initiierung einer umfassenden Lösung für Klimawandel-Anpassung. Das Vorhaben unterstützt die vietnamesische Regierung dabei, eine innovative, koordinierte und umfassende Antwort auf den Klimawandel im Mekong-Delta zu entwickeln. Dies beinhaltet die bessere Koordinierung zwischen den wichtigsten Akteuren, was durch eine neue Pilotregulierung für regionale Zusammenarbeit im Mekong-Delta ermöglicht wird. Ein klimagerechte Budgetplanung führt dazu, dass Klimawandel-Pläne auch finanziert und damit umgesetzt werden können.
Menschen und Land vor extremen Wetter-Ereignissen schützen. Das Vorhaben trägt dazu bei, 720 Kilometer Küste besser vor extremen Wetter-Ereignissen wie Stürmen oder Überflutungen zu schützen. Dies wird 3,5 Millionen Menschen sicherer vor den Folgen des Klimawandels machen. Das zentrale Instrument hierfür sind integrierte Küstenschutzpläne für vier Provinzen im Mekong-Delta, einschließlich Empfehlungen für konkrete Küstenschutz-Investitionen. Die Idee: Wenn möglich das Ökosystem zum Schutz der Küste nutzen, wenn nötig „harte" Infrastruktur wie Deiche oder Beton-Wellenbrecher bauen.
Unterstützung für Bauern bei der Anpassung an den Klimawandel. Bauern werden bei der Anwendung neuer Techniken unterstützt, die sie in die Lage versetzen, die Auswirkungen des Klimawandels besser zu bewältigen. So werden beispielsweise der Wasserbedarf und Pflanzenschutzmitteln beim Reisanbau um bis zu 30 Prozent reduziert, wodurch die Bauern ihr Einkommen um 40 Prozent steigern können. Außerdem werden Kleinbauern beim Marktzugang unterstützt, etwas indem Kooperativen und innovative Wirtschaftsverbünde gestärkt werden. Da Landwirtschaft stark von Wasser abhängig ist, unterstützt das Vorhaben ein besseres Management von 14.000 Kilometern von Kanälen im Mekong-Delta, was der Distanz zwischen Deutschland und Australien entspricht. Dies bringt 767.000 Hektar landwirtschaftliche Fläche unter eine nachhaltigere Nutzung, wovon 1,2 Millionen Menschen in ländlichen Haushalten in der Region profitieren.


Wirkungen
• Mehr als 7 Millionen Menschen im Mekong-Delta sind dank der Beiträge des Vorhabens besser vor den Folgen des Klimawandels geschützt.
• Das Vorhaben trägt dazu bei, 720 Kilometer Küstenlinie im Mekong-Delta besser vor extremen Wetter-Ereignissen wie Stürmen und Überflutungen zu schützen. Dies wird 3,5 Millionen Menschen sicherer vor den Folgen des Klimawandels machen.
• Das Vorhaben hat Machbarkeitsstudien entwickelt, die als direkte Vorbereitung von Investitionen in Höhe von 110 Millionen Euro dienen, vor allem im Bereich Küstenschutz.
• Durch die Unterstützung einer Pilotregulierung für regionale Koordinierung im Mekong-Delta, die vom Premierminister verabschiedet wurde, soll sich die Effektivität und Effizienz von Klima-Strategien und -Investitionen in 13 Provinzen des Mekong-Deltas verbessern.
• Die gemeinsam mit dem Vorhaben entwickelte neue Küstenwald-Verordnung sieht die Neupflanzung von 46.000 Hektar Küstenwald bis 2020 vor. Dieser Wald wird jährlich Ökosystem-Dienstleistungen im Wert von 102 Millionen US-Dollar erbringen und rund 13,2 Millionen Tonnen CO2 speichern. Dies entspricht rund 2,7 Millionen Autos, die für ein Jahr gefahren werden.
• Das Vorhaben hat erfolgreich T-förmige Wellenbrecher in Vietnam eingeführt. Diese haben an einigen Stellen eine Erosion von 30 Metern pro Jahr gestoppt und an anderen Stellen bis zu 180 Meter Land pro Jahr wiederhergestellt, das ans Meer verloren gegangen war. Dieses neue Land besteht aus Watt, auf dem Mangroven und andere Pflanzen wachsen können.
• 25 neue Lebensunterhaltmodelle wurden in 10.800 Haushalten eingeführt, wovon rund 43.000 Menschen profitiert haben. Diese Modelle sind umweltfreundlich und steigern zugleich das Einkommen der Haushalte um bis zu 60 Prozent
 

 

Projektbeschreibung (EN)


Context
The Mekong Delta is home to 17 million people and is Viet Nam’s most important agricultural region. Producing 55 per cent of the country’s rice, the Mekong Delta feeds more than 245 million people worldwide. Thanks to this region, Viet Nam, a country which once suffered from shortages of rice, is now the world’s second largest exporter. The Delta is also the country’s third largest industrial region after the metropolitan areas of Ho Chi Minh City and Hanoi.
But the Mekong Delta is facing existential threats. Climate change is leading to rising sea levels, and according to official studies, 39 per cent of the Mekong Delta could be underwater by the year 2100. Some areas of the coast are already eroding at rates of 30 metres a year. The mangrove forests along the coast, which protect the hinterland from floods and storms, are in dramatic decline. In early 2016, the Mekong Delta suffered the most severe drought in 90 years, which together with rising sea levels led to a heavy intrusion of saltwater into rice growing areas.
These changes threaten the future of the Mekong Delta and its ability to provide the essential ecosystem services on which the communities of the Delta and millions of people around the world depend.


Objective
The Integrated Coastal Management Programme (ICMP) tackles these interlinked challenges by strengthening the coastal zone of the Mekong Delta. The aim is to support the Vietnamese authorities in preparing the coastal area for a changing environment and to lay the foundations for sustainable growth.

Approach
The Integrated Coastal Management Programme is addressing the various interlinked challenges facing the Mekong Delta by supporting the Vietnamese authorities in their efforts to strengthen the coastal area and to cope with the environmental changes occurring there, while opening the way to sustainable growth.
Initiating a comprehensive response to climate resilience
ICMP supports Vietnamese authorities towards developing an innovative, coordinated and comprehensive response to climate change in the Mekong Delta. This includes more coordination among the key actors, which will be facilitated by a new pilot regulation on regional coordination in the Mekong Delta. Climate-responsive planning and budgeting measures are aimed at ensuring that climate-related plans and policies are also properly budgeted and can thus be implemented.
Protecting people and land from extreme weather events
The programme contributes to better protection of 720 kilometres of coastline of the Mekong Delta against extreme weather events like storms and floods. This is expected to make more than 3.5 million people safer with regard to the impacts of climate change. The key instrument to achieve this is an Integrated Coastal Protection Plan for four Mekong Delta provinces, including recommendations for concrete coastal protection investments in four coastal provinces. The idea: Using the ecosystem to protect the coast where possible, but building hard infrastructure such as dykes or concrete wave breakers where necessary.
Supporting farmers in adapting to climate change
ICMP supports farmers in applying new techniques that will enable them to better cope with climate change, earn a higher income and protect the environment. We do this, for example, by reducing the need for water and pesticides in rice production by up to 30 per cent, while raising farmer incomes by 40 per cent. We also enable smallholder farmers to gain better access to markets and value chains, for instance by strengthening cooperatives and agricultural business clusters. Since agriculture depends on water, the management of more than 14,000 kilometres of canals is being improved with the support of ICMP, roughly the distance from Germany to Australia. This is bringing 767,000 hectares of agricultural land under more sustainable use and benefits around 1.2 million people who live in rural households in the area.
The second phase of the programme (2014 – 2017) is working to institutionalise and scale up the solutions that have already been developed, in order to ensure their full impact on a broader scale.
The programme is being co-financed by the Australian Government’s Department of Foreign Affairs and Trade (DFAT).

Results
• More than 7 million people in the Mekong Delta are better protected against the effects of climate change as a result of the contribution by ICMP.
• ICMP contributes to better protecting 720 kilometres of the Mekong Delta’s coastline against extreme weather events like storms and floods. This is expected to make more than 3.5 million people in coastal districts safer against the impacts of climate change.
• The programme developed feasibility studies, which serve to directly prepare for investments of EUR 110 million, which are currently being prepared, especially with regard to coastal protection.
• ICMP supported the development of a pilot regulation on regional coordination in the Mekong Delta, which was approved by the Prime Minister. The regulation is expected to increase the effectiveness and efficiency of climate policies and investment in 13 Mekong Delta provinces.
• ICMP supported the development of a coastal forest policy. The policy includes the planting of 46,000 hectares of new coastal forest by 2020 which will provide ecosystem services worth approximately USD 102 million annually, as well as carbon sequestration of around 13.2 million tons of CO2 equivalent, which is equivalent to around 2.7 million cars driven for one year.
• The programme has successfully introduced T-shaped breakwater fences to Viet Nam, which in some sites stop erosion rates of up to 30 metres per year and in other sites have restored up to 180 metres of land that had been lost to the sea. This new land consists of mud flats where mangroves and other plants can grow.
• ICMP implemented 25 livelihood models for 10,800 households, benefitting around 43,000 people. The livelihood models reduced environmental pressures and increased household incomes by 20-80 per cent.