Klimaschutz (Minderung)
Immer häufiger auftretende extreme Wetterereignisse wie Hitzewellen, Dürren oder Überflutungen genauso wie der Anstieg des Meeresspiegels sind Symptome dafür, die Welt kurz davor steht, bestimmte Kipppunkte des planetaren Klimasystems zu erreichen. Übernutzung der natürlichen Ressourcen und Rückgang der Artenvielfalt haben in den vergangenen Jahrzehnten dramatisch zugenommen und tragen zusätzlich zum Klimawandel bei.
Die Folgen des Klimawandels richten weltweit verheerende Schäden an und bedrohen Leben, Gesundheit und Ernährung. Die Welt ist weit davon entfernt, den globalen Temperaturanstieg auf unter 1,5°C zu begrenzen, wie im Pariser Klimaabkommen von 2015 vereinbart. Bezogen auf das Jahr 1990 müssen die Länder bis 2030 jährlich 30 Gigatonnen Treibhausgasemissionen reduzieren.
Die GIZ unterstützt ihre Partner bei der Formulierung und Umsetzung ihrer nationalen Klimabeiträge (Nationally Determined Contributions, NDCs) sowie bei der Entwicklung von langfristigen Niedrigemissionsstrategien (Long Term Strategies – LTS). GIZ-Erfahrungen in der Umsetzung zeigen, dass Aktivitäten vor allem dann erfolgreich sind, wenn sie sektorübergreifend und partizipativ geplant und implementiert werden - Akteure von der lokalen bis zur internationalen Ebene müssen im nationalen Abstimmungsprozess einbezogen werden. Die Integration von Klimaaspekten in die mittel- und langfristige Entwicklungsplanung sowie in nationale Planungs- und Rechtssysteme ist ebenso Teil der GIZ-Beratung wie die Verbesserung der Kohärenz häufig konkurrierender Sektorpolitiken. Die GIZ geht bei ihrer Beratung im Bereich Klimaminderung davon aus, dass es für eine erfolgreiche Transformation hin zu einer dekarbonisierten Wirtschaft und Gesellschaft einer entsprechenden Finanzierung bedarf, inklusive klimafreundlicher, innovativer Klimafinanzierungsinstrumente und Marktmechanismen, die entsprechende Anreize für klimafreundliche Geschäftsmodelle setzen. Außerdem berücksichtigt die GIZ, dass, um den Erfolg des eingeschlagenen klimafreundlichen Entwicklungspfades zu messen, es entsprechender Monitoring- und Evaluierungssysteme bedarf.
Deshalb unterstützt die GIZ beim Aufbau von Kohlenstoffmärkten und Emissionshandelssystemen und berät bei fiskalischen oder finanzpolitischen Reformen, mit dem Ziel, ökologische Fehlanreize abzubauen und zusätzliche öffentliche und private Mittel zu generieren. Das bedeutet auch, dass bei der Konzeption aller NDC-relevanten Vorhaben die Mobilisierung von Kapitalmarktmitteln und Hebelung privater Klimafinanzierung von Anfang an mitgedacht wird.
Erfolgreicher Klimaschutz in den Partnerländern der GIZ braucht nicht nur finanzielle, sondern auch personelle Kapazitäten. Die GIZ stärkt Innovationskraft und Klimawissen in den Partnerländern durch Capacity Development, sei es bei politischen Entscheidungsträgern, die den nationalen Rahmen gestalten, bei lokalen Gemeinschaften, die vor Ort Klimaschutzmaßnahmen umsetzen oder bei privaten und öffentlichen Finanziers, die geeignete Finanzierungsmechanismen entwickeln. Veränderungsprozesse sind nur dann erfolgreich, wenn sie von einer Mehrheit getragen werden. Erfahrungen aus Kooperationen mit rund 120 Ländern sind die Grundlage der umfangreichen fachlichen und methodischen Kompetenzen, die die GIZ bei der Beratung im Bereich Klimaschutz in Wert setzen kann.