Migration gestalten

Migrationsberatung

In vielen Entwicklungs- und Schwellenländern herrscht hohe Arbeitslosigkeit, die wirtschaftliche Lage ist angespannt. Viele junge Leute sehen den einzigen Ausweg darin, in ein westeuropäisches Land auszuwandern. Wunschziel ist oft Deutschland. Dort ist es aber auch nicht leicht, Fuß zu fassen: Wer auf irregulären Wegen und ohne Arbeitsvisum einreist, hat praktisch keine Aussicht auf Erfolg.

Dabei gibt es durchaus Perspektiven in den Heimatländern – die Informationen hierzu sind aber oft nicht ausreichend verfügbar. Hier setzen die Beratungsangebote des Centrums für internationale Migration und Entwicklung (CIM) an. Das CIM ist eine Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH und der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit (ZAV/BA).

Bleiben, gehen, zurückkehren?

Das Beratungsangebot richtet sich an Menschen, die in ihrem Heimatland oder in Deutschland nach Perspektiven suchen. Zum einen gibt es Angebote für Migranten in Deutschland, die in ihre Heimat zurückkehren möchten. Um Rückkehrinteressierte bereits in Deutschland mit den relevanten Informationen zu versorgen, arbeitet die GIZ unter anderem eng mit Städten und Gemeinden zusammen. Sogenannte „Reintegrations-Scouts“ unterstützen deutsche Beratungsstellen, indem sie Kontakt zu Anlaufstellen in den jeweiligen Herkunftsländern herstellen.

Daneben gibt es in ausgewählten Ländern Migrationsberatungszentren: Dort werden Interessierte zu Job- und Ausbildungsmöglichkeiten sowie zu regulären Wegen der Migration beraten. Vor allem Perspektiven in der Heimat sind gefragt: „Unsere Erfahrung ist, dass die Mehrheit der Rat suchenden jungen Leute eigentlich im Land bleiben will“, sagt Alexander Seidl, Regionalkoordinator der Migrationsberatungszentren im Westbalkan.

Vielfältige Unterstützung

Die Zentren stehen allen offen – der Bevölkerung vor Ort und den Menschen, die aus dem Ausland in ihre Heimat zurückgekehrt sind. Besucher erhalten Informationen zu lokalen Qualifizierungsangeboten, werden über mögliche Unterstützung zur Gründung eines eigenen Unternehmens informiert oder bei der Jobsuche unterstützt. Die Beratungszentren informieren auch über Möglichkeiten zur beruflichen Weiterbildung oder Beschäftigungsförderung, die andere Projekte der deutschen Entwicklungszusammenarbeit anbieten.

Aktuell gibt es solche Migrationsberatungszentren in Kosovo, Albanien, Serbien, Tunesien und Marokko, weitere sind in Planung. Dass eine hohe Nachfrage nach dem Beratungsangebot besteht, zeigen die Nutzerzahlen: Seit 2015 wurden insgesamt fast 30.000 Menschen beraten, rund 1.200 Personen haben an Bewerbungstrainings teilgenommen.

Stand: September 2017


        
    
Beratungsgespräche sind meist individuell geplant – manchmal hilft aber auch schon ein spontaner Austausch weiter.
Beratungsgespräche sind meist individuell geplant – manchmal hilft aber auch schon ein spontaner Austausch weiter.

        
    
Jedes Beratungsgespräch wird einzeln protokolliert.
Jedes Beratungsgespräch wird einzeln protokolliert.

        
    
Jugendliche suchen nach einer Orientierung, wie sie ihr Berufsleben gestalten können.
Jugendliche suchen nach einer Orientierung, wie sie ihr Berufsleben gestalten können.

        
    
Die Migrationsberatungszentren sind mittlerweile für viele eine bekannte Adresse.
Die Migrationsberatungszentren sind mittlerweile für viele eine bekannte Adresse.

        
    
In Tirana teilen die Berater Räumlichkeiten und Erfahrungen mit den Kolleginnen vom albanischen Arbeitsamt.
In Tirana teilen die Berater Räumlichkeiten und Erfahrungen mit den Kolleginnen vom albanischen Arbeitsamt.

        
    
Die Berater informieren Studenten bei einem Karriereinformationstag.
Die Berater informieren Studenten bei einem Karriereinformationstag.

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