Biodiversität und Ökosystemleistungen in agrarischen Landschaften

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Biodiversität und Ökosystemleistungen in agrarischen Landschaften
Auftraggeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU)
Land: Global
Gesamtlaufzeit: 2016 bis 2022

Ausgangssituation

Eine weltweite Ausdehnung der landwirtschaftlichen Flächen bei zunehmender Intensivierung wirkt sich negativ auf Ökosysteme und Biodiversität aus. Die Landwirtschaft ist für 70 Prozent des Biodiversitätsverlusts verantwortlich, mehr als die Hälfte der landwirtschaftlichen Flächen ist von Verschlechterung betroffen. Agrarregionen müssen die Erhöhung der landwirtschaftlichen Produktion mit dem Erhalt von Biodiversität und Ökosystemleistungen in Einklang bringen. Ansätze zur Überprüfung und zum Mainstreaming von Biodiversität in der Landwirtschaft sind Akteuren im Landwirtschaftssektor derzeit noch wenig bekannt, gute Praktiken wenig verbreitet. Benötigt werden dokumentierte Erfahrungen mit biodiversitätsfördernden Landnutzungssystemen sowie zur Integration des Themas Biodiversität in Politik- und Planungsinstrumente.

Ziel

Individuelle und institutionelle Leistungsfähigkeit sowie Kenntnisse zur Erhöhung der Biodiversität und zur nachhaltigen Nutzung von Ökosystemleistungen in agrarischen Landschaften sind gestärkt.

Vorgehensweise

Das Vorhaben ist Teil der Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU). Es will die individuelle und institutionelle Leistungsfähigkeit sowie Kenntnisse zur Erhöhung der Biodiversität und zur nachhaltigen Nutzung von Ökosystemleistungen in agrarischen Landschaften stärken.

Öffentliche und private Entscheidungsträger werden für die Bedeutung von Biodiversität und Ökosystemleistungen als Grundlage der wirtschaftlichen Entwicklung des Agrarsektors sensibilisiert. Das Vorhaben arbeitet national, regional und lokal mit unterschiedlichen Arbeitspaketen:

  • Die Anwendbarkeit von Prüf- und Mainstreaming-Methoden sowie guten Praktiken wird untersucht. Basierend auf dieser Analyse werden Ansatzpunkte für die Förderung von Biodiversität und Ökosystemleistungen in agrarischen Landschaften identifiziert. Darüber hinaus wird die Integration von Biodiversität in regionale und nationale Strategien und Planungen gefördert.
  • Biodiversitätsfördernde Landnutzungsmethoden werden geplant und umgesetzt.
  • Erfolgreiche Methoden werden ausgewählt und verbreitet sowie in Strategien und Programmen verankert. Praktische lokale Erfahrungen werden über intersektorale politische Dialog- und Lernplattformen kommuniziert und fließen in die bundestaatliche und nationale Entwicklung und Überarbeitung von Programmen, Strategien und Plänen ein.
  • Wissensmanagement und Fachaustausch: Beispiele guter Praktiken und Instrumente zur Integration von Biodiversität und Ökosystemleistungen werden ausgearbeitet und in nationale und internationale Netzwerke und Foren öffentlichkeitswirksam eingebracht.

Das Vorhaben trägt in begrenztem Umfang auch direkt zur Erhaltung der biologischen Vielfalt bei. Es setzt Pilotmaßnahmen zur Wiederherstellung degradierter Ökosysteme und zur Sicherstellung und nachhaltigen Nutzung der Biodiversität und der Ökosystemleistungen um.

Die Deutsche Welthungerhilfe ist als Durchführungspartner Tadschikistan tätig, während die Umsetzung des Vorhabens in Kenia durch die AMBERO Consulting Gesellschaft mbH erfolgt. Das Biodiversitäts-Assessment in Indien und Tadschikistan wird vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e. V. durchgeführt.

Stand: März 2021

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