Institutionelle Hochschul- und Klinikpartnerschaften stärken Gesundheitseinrichtungen

Projektkurzbeschreibung

Bezeichnung: Regionalvorhaben Institutionelle Gesundheitspartnerschaften in Afrika
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Afrika regional
Gesamtlaufzeit: 2016 bis 2019

Ebola Workshop

Ausgangssituation

Das Gesundheitswesen in westlichen Ländern stellt sich zunehmend auf ein aktives Fehlermanagement ein. Demgegenüber ist die Patientensicherheit in Ländern Afrikas, die über ein schwaches Gesundheitssystem verfügen, oft nur unzureichend gewährleistet. Medizinische Expertise, moderne Technologien und erfolgreiche Ansätze zur Prozessoptimierung werden daher in zahlreichen afrikanischen Ländern von Gesundheitsfachkräften stark nachgefragt. 

Deutsche Hochschulen und Krankenhäuser sind dahingehend geschätzte Partner. Das Regionalprogramm „Hochschul- und Klinikpartnerschaften“ (HKP) in Afrika fördert Partnerschaftsprojekte zur Patientensicherheit in Höhe von circa 150.000 Euro und einer Laufzeit von zwei Jahren.

Die Partnerschaftsprojekte entstehen auf Nachfrage von den Partnerländern und werden in enger Zusammenarbeit zwischen medizinischen Spezialist*innen aus den afrikanischen Ländern und Deutschland gestaltet.

Die Hochschul- und Klinikpartnerschaften sind Teil der internationalen ESTHER-Allianz (Alliance for Global Health Partnerships): einem Zusammenschluss von Regierungen und Organisationen, die sich institutionell für effektive und nachhaltige Nord-Süd-Partnerschaften engagieren. Die Qualitätsstandards der ESTHER-Allianz werden in dem Vorhaben umgesetzt.

Ziel

Die institutionellen Hochschul- und Klinikpartnerschaften verbessern die Patientensicherheit in ausgewählten Ländern Afrikas.

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Vorgehensweise

In den aktuellen Partnerschaftsprojekten zur Patientensicherheit stehen wissenschaftlich fundierte und praxistaugliche Ansätze im Vordergrund. Die fachliche Expertise und Erfahrungen deutscher und afrikanischer Expert*innen aus den Gesundheitseinrichtungen werden in diese Projekte eingebracht. Gemeinsam entwickeln die Gesundheitsfachkräfte länderspezifische Lösungen für drängende Herausforderungen der Versorgungsqualität und setzen diese durch Wissensaustausch, Hospitationen und Trainings um. Zielgruppen des Vorhabens sind vor allem Hochschulen, Universitätskliniken, Lehrkrankenhäuser und Forschungsinstitute. Zu den Herausforderungen dort gehören Infektionsrisiken, Antibiotikaresistenzen, Hygienemängel, präzise medikamentöse Therapien, Laborsicherheit und Abfallmanagement. 

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Wirkungen

Das Vorhaben war erfolgreich: 15 Hochschul- und Klinikpartnerschaften verbesserten die Patientensicherheit in den beteiligten Ländern. Die Partnerschaftsprojekte haben in den Ländern detaillierte Bedarfsanalysen durchgeführt, Mängel in der Infektionsprävention und -kontrolle, Hygiene oder Diagnostik identifiziert und diese behoben. Dafür führte das Vorhaben Trainings durch und entwickelte standardisierte Vorgehensweisen, die in die Klinikabläufe integriert wurden. Einige Partnerschaften stellten Desinfektionsmittel her und förderten die regelmäßige Nutzung durch das Personal.

Die erfolgreichste Vernetzung der Partnerschaften gelang durch das Antimikrobielle Resistenzen-Netzwerk (AMR). Fünf HKP-Projekte schlossen sich thematisch zusammen und erhielten eine zusätzliche Förderung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Dadurch konnten sie sich beim Neuvorhaben „Hochschul- und Klinikpartnerschaften in Afrika“ zum Thema eHealth erfolgreich bewerben. Das AMR-Netzwerk tauschte sich zudem mit dem Sekretariat der East African Community (EAC) thematisch zu one-health aus, um der regionalen Herausforderung der antimikrobiellen Resistenzen zu begegnen.