Internationale Städte-Plattform für nachhaltige Entwicklung
Projektkurzbeschreibung
Bezeichnung: Internationale Städte-Plattform für nachhaltige Entwicklung
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Global
Politischer Träger: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Gesamtlaufzeit: 2013 bis 2018
Ausgangssituation
Städtisches Bevölkerungswachstum, Armut und soziale Segregation, massive Mobilitäts- und Umweltprobleme, die effektive Bereitstellung städtischer Dienstleistungen sowie Klimaschutz und -anpassung sind drängende Herausforderungen der weltweiten Urbanisierung. Sie erfordern effiziente und innovative Lösungskonzepte als Voraussetzung für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Inklusive, produktive, effiziente und resiliente (widerstandsfähige) Städte müssen angesichts der globalen Entwicklungen Transformationen bewältigen, die durch gemeinsame Lernprozesse wirksam unterstützt werden können.
Zahlreiche Lösungsansätze zur nachhaltigen Stadtentwicklung, zum Beispiel zu nachhaltiger Mobilität, städtisch-regionaler Wirtschaftsförderung, Energieeffizienz oder guter städtischer Regierungsführung, sind lokal schon vorhanden. Sie sind innovativ und haben sich bewährt, sind aber häufig noch nicht genügend bekannt. Ein systematischer Zugang zu diesen praxisorientierten Lösungen und den dahinter stehenden Akteuren fehlt.
Ziel
Städtische Akteure aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft aus verschiedenen Regionen weltweit sind auf hohem fachlichem Niveau miteinander vernetzt. Sie tauschen Erfahrungen und gute Praktiken der nachhaltigen Stadtentwicklung umsetzungsorientiert aus, lernen gemeinsam und entwickeln städtische Projektideen.
Vorgehensweise
Das Vorhaben ist eine Kooperation zwischen der GIZ, der Engagement Global gGmbH – Servicestelle Kommunen in der Einen Welt und dem Deutschen Städtetag. Umsetzungspartner sind unter anderem ausgewählte regionale und nationale Stadt- und Kommunalverbände in Afrika, Amerika, Europa und Asien sowie deren Mitgliedsstädte.
Durch Dialog- und Lernangebote mobilisiert die Städte-Plattform deutsches und internationales Know-how. Sie
- bietet ein Portal, um praxisrelevante Erfahrungen zu verbreiten,
- ermittelt und vernetzt relevante Akteure aus Entwicklungs-, Schwellen- und Industrieländern,
- fördert und moderiert thematische und regionale Arbeitsgruppen,
- ermöglicht Austausch durch internationale Konferenzen, Trainings, Studienreisen und weitere Angebote,
- unterstützt die Entsendung kommunaler Fachleute in die Partnerländer,
- unterstützt bei der Formulierung von Konzepten und Förderanträgen für innovative Projekte,
- hilft bei der Suche nach Finanzierungen für Projektideen,
- trägt durch Auswertung der neuen Projektansätze zur Nutzung von Lernerfahrungen bei.
Die Städte-Plattform wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert. Gleichzeitig werden Möglichkeiten für Zusatzfinanzierungen interessierter Institutionen geprüft. Mittelfristig will sich die Städte-Plattform finanziell selbst tragen. Von Anfang an wird daher die institutionelle Nachhaltigkeit berücksichtigt.
Wirkungen
Seit ihrem offiziellen Start 2014 hat die Städte-Plattform in mehr als 15 Dialog- und Lernformaten über 400 kommunale Akteure aus rund 20 Ländern Afrikas, Asiens, Europas und Lateinamerikas für den Erfahrungsaustausch und das gemeinsame Lernen mobilisiert. Über 80 deutsche Kommunalexperten haben sich im Expertenpool der Plattform registriert. Das Webportal der Städte-Plattform stellt Informationen und virtuelle Dienstleistungen für die Vernetzung kommunaler Praktiker zur Verfügung. Es wurde von mehr als 10.000 Nutzern besucht. Über 30 Beispiele für gute Praktiken wurden in die Datenbank eingestellt und stehen für die Verbreitung zur Verfügung.
Erste kommunale Praktiker aus deutschen Städten wurden in Partnerländer entsendet, um den kommunalen Erfahrungsaustausch zu fördern.