Initiative zur ökologischen Stadtentwicklung für Asien
Projektkurzbeschreibung
Bezeichnung: CDIA - Ökologische Stadtentwicklungsinitiative Asien
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: Mitgliedsländer der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB), Hauptsitz auf den Philippinen
Gesamtlaufzeit: 2007 bis 2018 (für Verwaltungszwecke bis 2019 verlängert)
Ausgangssituation
Die Städte Asiens verändern sich rasant: So müssen sie in den nächsten 20 Jahren ihre Infrastruktur und ihre Dienstleistungen ausbauen, um eine weitere Milliarde Menschen beherbergen und versorgen zu können. Um die steigenden Entwicklungsbedarfe langfristig und in Einklang mit den Zielen der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung decken zu können, benötigen die Städte weitreichende Unterstützung bei der Planung, Finanzierung, dem Bau und der Instandhaltung der notwendigen Infrastruktur. Das Ziel der Cities Development Initiative for Asia (CDIA) besteht darin, die Städte durch Projekt-Machbarkeitsstudien und die Priorisierung von Projekten zu unterstützen. Potenzielle Finanzierungsinstitutionen für solche städtischen Infrastrukturvorhaben sehen sich oft damit konfrontiert, dass die entsprechenden Vorhaben nicht finanzierungsreif sind. Mit dem CDIA-Projekt soll genau diese Lücke zwischen der Planung und der Finanzierung von Infrastrukturvorhaben geschlossen werden.
Ziel
Durch nachhaltige Stadtentwicklungsmaßnahmen bieten mittelgroße asiatische Städte bessere Lebensbedingungen.
Vorgehensweise
Das CDIA-Vorhaben leistet nachfrageorientierte Unterstützung bei der Priorisierung und Entwicklung von Investitionen in die städtische Infrastruktur, die mindestens zwei der folgenden Kriterien erfüllen:
- Verbesserung der Umweltbedingungen
- Armutsbekämpfung und Förderung eines inklusiven Wirtschaftswachstums
- Klimaminderungs- und/oder Klimaanpassungsmaßnahmen
- gute Regierungsführung
Hierfür stellt die CDIA Know-how und Erfahrung zur Verfügung. Um zu gewährleisten, dass die effektivsten Maßnahmen gefördert werden, unterstützt das Projekt unter anderem die Priorisierung von Investitionen mithilfe des City Infrastructure Investment Programming and Prioritization (CIIPP) Toolkit der CDIA. Außerdem werden in Zusammenarbeit mit Beratungsunternehmen Machbarkeitsstudien für die priorisierten Investitionsprojekte durchgeführt. Anschließend legt die CDIA die Pläne für die priorisierten und ausgearbeiteten Infrastrukturmaßnahmen potenziellen Finanzierungspartnern vor. Darüber hinaus führt die CDIA gemeinsam mit Partnerorganisationen Fort- und Weiterbildungen in den Bereichen Planung und Projektentwicklung durch.
Das Projekt wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB), der Europäischen Kommission sowie von Agence Française de Développement (AFD) realisiert. Darüber hinaus wird das Projekt von Österreich, Schweden, der Schweiz, Großbritannien, den USA, der EU und der Rockefeller Foundation gefördert.
Wirkungen
Zwischen 2007 und November 2018 hat die Stadtentwicklungsinitiative für Asien mit 95 Städten in 19 Länder Asiens und des Pazifikraums zusammengearbeitet.
Mit dem CIIPP-Analysetool wurden 52 Projekte priorisiert. Dadurch konnten die jeweiligen Städte ermitteln, welche der denkbaren Projektalternativen am aussichtsreichsten sind, und diese Vorhaben im Rahmen ihrer Budgetplanung priorisieren. Die 95 Machbarkeitsstudien werden voraussichtlich zur Realisierung von Projekten führen, mit denen integrierte, inklusive und nachhaltige Ansätze gefördert werden. Für 73 Städte konnte bereits die Finanzierung gesichert werden. Insgesamt hat die CDIA stadtentwicklungsrelevante Maßnahmen mit einem Investitionsvolumen von etwa 9,5 Milliarden US-Dollar unterstützt.
Ferner hat die CDIA in den letzten Jahren 116 Schulungen durchgeführt, an denen etwa 3.000 Vertreter von Lokal- und Regionalregierungen, Organisationen der Zivilgesellschaft und anderen Kooperationspartnern teilgenommen haben. Ziel war dabei, die Arbeitsweise der Institutionen zu verbessern und ganz allgemein die Zusammenarbeit und den Wissensaustausch zu fördern. Der Großteil dieser Maßnahmen wurde in Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen durchgeführt. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Finanzierung von Infrastrukturprojekten sowie Anpassungs- und Resilienz-Maßnahmen in Bezug auf die Klimawandelfolgen in Städten, der Entwicklung von Modellen für potenzielle öffentlich-private Partnerschaften sowie der Einbindung von benachteiligten Personengruppen.
Im Dezember 2018 endete die direkte Beteiligung der GIZ als Durchführungsorganisation. Ab 2019 wird die CDIA vollständig als ein von der ADB verwalteter Treuhandfonds tätig sein, damit die finanzielle Nachhaltigkeit der Initiative langfristig gewährleistet ist. Trotz der geänderten Verantwortlichkeiten wird die CDIA auf der Grundlage der CDIA-Strategie 2018-2022 die in den letzten Jahren gesammelten Erfahrungen auch künftig nutzen, um nachhaltige Infrastrukturprojekte auf den Weg zu bringen und die Wirksamkeit der im Rahmen dieser Projekte angewendeten Methoden zu verbessern. Der Übergang zum neuen Treuhandfondsmodell unter dem Dach der ADB und unter Beibehaltung der bisherigen Funktionen ist somit das Ergebnis einer erfolgreichen Zusammenarbeit von ABD und GIZ in den 11 Jahren seit Gründung der CDIA.
Die GIZ unterstützt das CDIA-Projekt 2019 durch die Finanzierung einer Machbarkeitsstudie zu den Themen nachhaltige Abfallwirtschaft und Verringerung der Verschmutzung der Meere durch Abfall; diese Machbarkeitsstudie wird in Bezug auf ausgewählte Küstenstädte Asiens und des Pazifikraums durchgeführt. Darüber hinaus wird ein Entwicklungshelfer in das Public-Private Partnership-Center auf den Philippinen entsandt, um den Aufbau von Kapazitäten zur Einbindung der Privatwirtschaft in Infrastrukturprojekte auf lokaler Ebene zu unterstützen.