Ein Gründer bei der Arbeit im Innovationszentrum.
©GIZ

07.05.2024

Bagdad: Bildung für den Berufseinstieg

Im Irak ist die Jugendarbeitslosigkeit hoch. Die GIZ unterstützt junge Menschen bei Gründungen und dem Berufsstart.

Die Erdölindustrie und die öffentliche Verwaltung sind die beiden wichtigsten Beschäftigungsbereiche des Iraks, bieten jedoch immer weniger Arbeitsplätze. Gleichzeitig interessieren sich junge Irakerinnen und Iraker zunehmend für Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) als Berufsfeld. Die Tech Branche steckt voller Perspektiven. Doch das irakische Bildungssystem ist nicht darauf ausgelegt, Menschen auf den IKT-Arbeitsmarkt vorzubereiten. 

Hier setzte die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH an. Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützte die GIZ Innovationszentren, die so genannten „Makers of Bagdad“ mit Ausstattung und finanziellen Mitteln. Und das mit Erfolg: Zwischen 2019 und 2023 haben 1.236 Irakerinnen und Iraker an Businesstrainings und Programmierkursen in den Tech-Hubs teilgenommen. 221 davon sind anschließend direkt ins Berufsleben gestartet, weitere 32 haben Start-ups gegründet. Zudem hat die GIZ die Innovationszentren dabei unterstützt, sich selbstständig zu organisieren und zu finanzieren. So bestehen die „Makers of Bagdad“ seit 2024 unabhängig.

Berufliche Selbstverwirklichung

So auch, Abdulrahman Nassir: Er hat zunächst an einem dreimonatigen Ausbildungsprogramm zum Thema Produktdesign teilgenommen. „Im Makerspace konnte ich moderne Technologien ausprobieren", erzählt er. 

Anschließend gründete der 22-Jährige ein Start-up, das maßangefertigte, gedrechselte Accessoires, wie gedrechselte Kartenausschnitte von beispielsweise Geburtsorten, vertreibt. Im Innovationszentrum bekam er die Unterstützung, die er brauchte, um seine Idee zu verwirklichen. „Hier hatte ich Zugang zu 3D-Druckern, Laserschneidern und Robotertechnik. Ich wurde von Ingenieuren unterstützt und habe Einblicke in den Markt bekommen. Die Atmosphäre in den Innovationszentren hat mich richtig motiviert", erzählt er. Nach seiner Gründung wurde Nassir schnell selbst zum Arbeitgeber: „Die Nachfrage ist groß und ich habe jetzt eine Person eingestellt, die ich beim Produktdesign anleite.“ 

Die Tech-Hubs stehen für Vernetzung, Coworking und Austausch. Menschen mit Start-up Spirit kommen zusammen, um voneinander zu lernen und Geschäftsideen zu entwickeln. Absolvent*innen treffen auf Ingenieur*innen und Investor*innen und lernen in Businesstrainings, wie sie eine berufliche Existenz aufbauen können. So trägt „Makers of Bagdad“ dazu bei, die Beschäftigungsperspektiven im Irak zu verbessern. Die GIZ setzt sich im Irak weiterhin für Wirtschaft und faire Beschäftigung ein. 

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Junge Iraker*innen für eine Beschäftigung im Bereich innovative Technologien qualifizieren