Psychische Gesundheit und psychosoziale Unterstützung in der Türkei verbessern
Psychische Gesundheit und psychosoziale Unterstützung (MHPSS) für syrische Flüchtlinge und Bewohner/innen aufnehmender Gemeinden in der Türkei
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Auftraggeber
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
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Kofinanzierer
Generaldirektion Katastrophenschutz und humanitäre Hilfe (ECHO) der Europäischen Kommission
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Land
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Politische Träger
Mehrere
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Gesamtlaufzeit
2021 bis 2024
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Produkte und Fachexpertise
Sicherheit, Wiederaufbau, Frieden
Ausgangssituation
Der seit über zehn Jahren andauernde gewaltsame Konflikt in Syrien und die damit verbundene Flüchtlingskrise betreffen die gesamte Region. Von den 6,6 Millionen syrischen Flüchtlingen leben mehr als 3,6 Millionen in der Türkei. Gewalt und Verlust, die die Menschen vor und während der Flucht erleben, führen zu psychischen Belastungen. Hinzu kommen Herausforderungen im Aufnahmeland wie Existenzängste, Integrationsschwierigkeiten, Einsamkeit und Isolation sowie Spannungen zwischen Syrer*innen und der türkischen Bevölkerung.
Im Februar 2023 haben zwei Erdbeben im Südosten der Türkei tausende Menschen das Leben gekostet, Millionen wurden obdachlos. Syrische Flüchtlinge haben dabei erneut ihre Existenzgrundlage verloren und leben unter prekären Bedingungen in Zelt- und Containercamps. Die psychischen Auswirkungen unter Flüchtlingen und Bewohner*innen der aufnehmenden Gemeinden sind gravierend. Sie reichen von Trauer, Verzweiflung, und Wut bis hin zu post-traumatischen Belastungsstörungen, Angststörungen, Depressionen, Substanzmissbrauch und Selbstmorden.
Die Fähigkeit der Menschen, zu überleben und Krisen zu überwinden, hängt wesentlich davon ab, wie es ihnen gelingt, mit diesen psychischen Belastungen ihren Alltag zu bewältigen.
Ziel
Syrische Flüchtlinge und Bewohner*innen aufnehmender Gemeinden in der Türkei werden im Bereich psychischer Gesundheit und psychosozialer Unterstützung (Mental Health and Psychosocial Support, MHPSS) besser versorgt.
Vorgehensweise
Das Projekt verbessert die Qualität von und den Zugang zu MHPSS-Diensten. Dazu erarbeitet es mit staatlichen und zivilgesellschaftlichen Partnern bedarfsgerechtete und kontextsensible Strategien.
Das Projekt vernetzt darüber hinaus Handlungsträger*innen aus Staat, Zivilgesellschaft und Wissenschaft, um eine integrierte Versorgung mit MHPSS-Leistungen für Flüchtlinge und Bewohner*innen aufnehmender Gemeinden in Gesundheits- und Gemeindezentren zu stärken.
Zudem baut das Vorhaben durch Schulungen die Kompetenzen von MHPSS-Fachkräften sowie Dolmetscher*innen aus, die in der psychologischen und psychiatrischen Beratung arbeiten.
Stand: November 2023