11.06.2019

Interviewangebot zum Weltflüchtlingstag: Geflüchtete Frauen im Nahen Osten

In den Anrainerstaaten Syriens sind Millionen Frauen auf der Flucht. Welche Unterstützung benötigen sie?

Die Hälfte der weltweit 68,5 Millionen Geflüchteten sind Frauen. Aufgrund traditioneller Rollenverteilung und mangelnder Ressourcen bleiben sie oft als Binnenvertriebene zurück im eigenen Land oder flüchten ohne ihre Männer in die Nachbarländer ihrer Region. In den Anrainerstaaten Syriens ist dies nicht anders.

In Ägypten, Jordanien, Libanon, Irak und der Türkei leben viele dieser Frauen mit ihren Kindern in Flüchtlingslagern und aufnehmenden Gemeinden. Sie müssen ihre Familien unter schwierigsten Bedingungen versorgen. Soziale und wirtschaftliche Benachteiligung gehören zu ihrem Alltag. Ihnen fehlen Einkommensmöglichkeiten, sie leben in Unterkünften, die ihren Bedürfnissen und denen ihrer Kinder nicht gerecht werden.

Hier setzt die Arbeit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH mit geflüchteten Frauen in der Region an. Ein wichtiger Schlüssel ist die Aus- und Fortbildung: In Jordanien bildet die GIZ beispielsweise syrische Frauen zu Klempnerinnen aus. Dabei hat der Kurs zwei Ziele. Er soll Flüchtlingen eine Berufsperspektive eröffnen und zugleich helfen, eines der gravierendsten Probleme des Landes zu bekämpfen: eine schlechte Wasserversorgung, die aufgrund von Wassermangel und schlecht gewarteten Leitungssystemen entsteht. Bislang wurden mehr als 100 syrische Frauen zu Klempnerinnen ausgebildet, die nun Wasserleitungen fachmännisch reparieren und verlegen können. 

Auch arbeitet die GIZ mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen beispielsweise in Jordanien und im Irak. Damit diese besser mit ihren traumatischen Erlebnissen umgehen können und Selbstvertrauen gewinnen, fördert die GIZ hier die Ausbildung von Sportlehrerinnen und –lehrern. Sie lernen, Sport als Mittel für Gewaltprävention und Konfliktbearbeitung zu nutzen und psychosoziale Unterstützung anzubieten. Bis dato wurden 600 Lehrerinnen und Lehrer fortgebildet und mehr als insgesamt 60.000 Kinder und Jugendliche profitierten von entsprechend verbesserten Sportangeboten. Die Hälfte von ihnen waren Mädchen, mit dem Ziel, dass sie an Selbstbewusstsein gewinnen und aktiv und selbstbestimmt mit ihrem neuen Lebensumfeld umgehen können. 

Welche weiteren Förderungsmöglichkeiten gibt es, um geflüchtete Frauen und ihre Kinder in der Region zu stärken? 

Diese und andere Fragen beantwortet Ihnen Michaela Baur, bei der GIZ Leiterin des Bereichs Mittelmeer, Europa, Zentralasien und bis vor kurzem Landesdirektorin in Jordanien und im Libanon, vom 13. und 14. Juni 2019. Bei Interesse an einem telefonischen Interview wenden Sie sich bitte an die GIZ Pressestelle.