Ein Kamel starrt direkt in die Kamera.
© GIZ

10.10.2023

Kamelcino - Tradition trifft Zukunft

Kamelmilch für den Cappuccino: Wer solche klimasmarten Geschäftsideen hat, braucht Kapital. In Kenia bringt die GIZ kleine Unternehmen und Finanziers zusammen.

In Nairobis Cafés steht etwas Besonderes auf der Getränkekarte: der Kamelcino. Kamelmilch, ursprünglich ein traditionelles Getränk in ländlichen Regionen, genießt neue Beliebtheit – in Kenia und weltweit. Der Trend bietet Chancen in der Landwirtschaft, die durch den Klimawandel immer mehr unter Druck gerät. Denn Kamele können – anders als Kühe oder Schafe – auch bei anhaltender Dürre weiter Milch produzieren.

Jama Warsame ist CEO des Start-ups White Gold Camel Milk. Um das Potenzial seines Geschäftsmodells voll auszuschöpfen, muss er in Kühlung und Transport investieren. Dafür braucht er Geldgeber aus der Privatwirtschaft. Hier kommt die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH ins Spiel. Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) bringt sie kleine und mittelständische Unternehmen mit smarten Ideen fürs Klima mit Investor*innen in Kontakt.

Gemeinsam mehr erreichen

Vernetzung mit Investor*innen ist nur ein Teil der Arbeit: In Investment-Bootcamps beraten Expert*innen Unternehmen wie White Gold Camel Milk bei Geschäftsführung und Vermarktung – und bereiten sie auf die Begegnungen mit potenziellen Finanziers vor. Dadurch haben die Teilnehmenden bereits sechsstellige Investitionen aus der Privatwirtschaft angeworben, und das nicht nur in Kenia. Weltweit profitieren 34 Unternehmen von den Investment-Bootcamps.

Eine Person produziert Kamelmilch.

Besonders wertvoll für Jama Warsame ist der Erfahrungsaustausch mit gleichgesinnten Unternehmen. Dadurch hat er seinen Geschäftsplan weiterentwickelt und gelernt, wie man Geldgeber für sich gewinnt. Denn er hat große Pläne: „Wir wollen einen Kühltransporter beschaffen und eine Milchsammelstelle einrichten“. So will er die Milchproduktion erhöhen und den fragmentierten Markt bündeln. Langfristig sollen so auch Kleinbäuerinnen und Kleinbauern höhere Gewinne erzielen.

Das Geschäftsmodell ist aussichtsreich. Wird genügend und richtig in den Markt investiert, kann Kamelmilch in Kenia zu einer echten Kuhmilch-Alternative werden – und Landwirt*innen dabei helfen, ihre Arbeit an die Wetterextreme des Klimawandels anzupassen.

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