Kinder betreten eine wiederaufgebaute Schule in der Ukraine.
© GIZ

22.02.2024

Ukraine: Wiederaufbau macht Schule

GIZ wirkt! Kleine Kommunen bauen ihre Schulen wieder auf. Für besseren Online-Unterricht sorgen neue digitale Hubs – oft aus dem Schulkeller heraus.

Derzeit gibt es eine lebhafte Debatte über Zweck und Umsetzung von Entwicklungszusammenarbeit. Mit dieser Reihe zeigt die GIZ, wie ihre Arbeit wirkt: vor Ort und im Interesse Deutschlands.

Bücher, Laptops, Schulmöbel, eine feste Internetverbindung: Der Schutzkeller des Gymnasiums in der nordukrainischen Gemeinde Ripky ist zum digitalen und sicheren Lernort in der Not geworden. Im neuen Digitalzentrum können Lehrer*innen sicher unterrichten oder Lektionen für ihre Schulklassen aufnehmen. Für Schüler*innen ist er Rückzugsort, in dem Unterricht auch unter widrigen Umständen weiter stattfinden kann.

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Die GIZ stärkt Kommunen in der Ukraine, damit diese sich auch in der Krise um die Menschen vor Ort kümmern können. So bauen Gemeinden mit geringem Aufwand zerstörte Schulen wieder auf; neue Digitalzentren ermöglichen Online-Unterricht. So können Tausende Kinder trotz Kriegs weiter lernen. Ihre Familien bleiben den Kommunen erhalten oder kehren in vormals besetzte Gebiete zurück. Das ist einer von vielen Bausteinen, mit denen Deutschland die Ukraine unterstützt und europäische Nachbarschaft stabilisiert.

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25 solcher Digitalzentren entstehen mit Hilfe der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH und einer lokalen Partnerorganisation in vier ukrainischen Regionen. Rund 15.000 Kinder und Jugendliche können über die Zentren am Online-Unterricht teilnehmen. Auftraggeber ist das Entwicklungsministerium (BMZ), die Europäische Kommission finanziert die Zentren.

Kommunen mit bis zu 50.000 Menschen können so auch in der Krise das Grundbedürfnis nach Bildung decken. Was sie dafür benötigen, wissen die Gemeinden selbst: Laptops und Kameras für den Online-Unterricht, Schulbusse für sicheren Transport oder Schutzkeller in existierenden Schulgebäuden. Die GIZ kümmert sich um die Beschaffung oder setzt Ausschreibungen auf.

Neue Schule zum Herbstanfang

Viele Schulen sind durch den Krieg komplett zerstört. So auch das Gymnasium von Novyi Bykiv in der vormals besetzten Chernihiv-Region. Eine Lehrerin sagt: „Die Schule war kaputt und hatte keine Fenster. Aber sie stand noch, also hatten wir Hoffnung.“ Freiwillige haben mit Unterstützung der GIZ und einer lokalen Organisation das Gebäude in den Sommermonaten 2023 renoviert und modernisiert. Rechtzeitig zum Schulanfang im Herbst nahm das Gymnasium seinen Betrieb wieder auf.

Insgesamt zwölf Schulen in der Ukraine wurden auf diese Weise erneuert. Rund 5.000 Kinder und Jugendliche nehmen wieder am Unterricht teil. Für kleine, entlegene Gemeinden sehr wichtig, denn eine funktionierende Schule hält die Menschen im Ort oder bewegt zur Rückkehr.

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