Strategieberatung Frieden und Entwicklung im Nahen und Mittleren Osten
Projektkurzbeschreibung
Bezeichnung: Strategieberatung MENA
Auftraggeber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
Land: MENA-Region (Naher Osten und Nordafrika)
Gesamtlaufzeit: 2020 bis 2022
Ausgangssituation
Die Region Nahost und Nordafrika (MENA-Region) steht zehn Jahre nach dem sogenannten Arabischen Frühling vor immensen politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen. Inner- und zwischenstaatliche Konflikte erschüttern die Region und zerrütten Gesellschaften und den sozialen Zusammenhalt. Dabei werden nationale Volkswirtschaften und regionale Beziehungsgeflechte gestört oder kommen ganz zum Erliegen.
Hinsichtlich Wiederaufbau und Stabilisierung ist Deutschland einer der größten zwischenstaatlichen Geber in der MENA-Region. Ziel der deutschen Entwicklungszusammenarbeit ist es durch ganzheitliche und inklusive Ansätze eine friedliche und nachhaltige Entwicklung zu fördern. Damit dies gelingt, müssen die Wirtschaft gestärkt und Beschäftigungsmöglichkeiten geschaffen werden. Außerdem ist es notwendig den Wiederaufbau von Infrastruktur mit der Lösung gesellschaftlicher Probleme zu verknüpfen und dabei konfliktsensible Themen zu berücksichtigen.
Aufgrund der vielschichtigen Herausforderungen sowie einer grundsätzlich unbeständigen Lage in der Region ist das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) auf strategische Beratung angewiesen. Damit kann es flexibel und informiert auf mögliche Veränderungen reagieren und proaktiv Anpassungen eigener Vorhaben veranlassen.
Ziel
Strategische Kooperationen des BMZ in der MENA-Region sind durch operative Erkenntnisse zu friedensförderndem Wiederaufbau, Gesellschaftsverträgen und langfristig wirksamer Wirtschaftsförderung gestärkt.
Vorgehensweise
Das Projekt unterstützt die Nahostreferate des BMZ dabei, strategische Ansätze zu entwickeln sowie diese durch neue Prozesse und Kooperationen zu fördern und umzusetzen. Dafür ist es in drei Komponenten aktiv: friedensfördernder Wiederaufbau, gute Regierungsführung durch neue Gesellschaftsverträge sowie Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung.
Für jede Komponente erhebt und dokumentiert das Projekt Ergebnisse und Wirkungen der Entwicklungszusammenarbeit und evaluiert den Erfahrungs- und Praxisaustausch aus Workshops und Konferenzen. Dadurch kann das Projekt das BMZ fundiert und praxisnah beraten und die Informationen in die Strategie des BMZ einfließen lassen.
Friedensfördernder Wiederaufbau
Das Projekt trägt dazu bei, den deutschen sowie internationalen Diskurs zu friedensfördernden Wiederaufbau in der MENA-Region weiterzuentwickeln. Hierfür unterstützt es die Kooperation des BMZ mit der Weltbank bezüglich des Weltbankberichts “Building for Peace: Reconstruction for Security, Sustainable Peace, and Equity in the Middle East and North Africa”. Um das darin vorgestellte Konzept national und international zu verbreiten, organisiert das Projekt verschiedene Diskussionsveranstaltungen. Ergänzend erstellt es eine Publikation zum Thema, welche Kernbotschaften, Praxiserfahrungen und Empfehlungen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit darstellt.
Gute Regierungsführung durch neue Gesellschaftsverträge
Das Projekt unterstützt und berät das BMZ dabei, den Ansatz „neue Gesellschaftsverträge“ in der MENA-Region stärker zu operationalisieren und im internationalen Diskurs zu verankern. Ein Gesellschaftsvertrag beschreibt eine konstruktive Beziehung zwischen Staat und Gesellschaft welche unter anderem auf verlässlicher Dienstleistungserbringung, Vertrauen, Dialog und Transparenz beruht. Dafür werden Projekte der deutschen Entwicklungszusammenarbeit in der MENA-Region hinsichtlich ihres Beitrags zu neuen und inklusiven Gesellschaftsverträgen überprüft. Zudem soll die Vernetzung sowie der Wissenstransfer mit internationalen Handlungsträger*innen weiter vorangetrieben werden.
Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung
Das Projekt unterstützt die beiden Nahostreferate des BMZ im Bereich Digitalisierung und Green Economy. Gemeinsam mit relevanten Handlungsträger*innen der staatlichen Entwicklungszusammenarbeit erstellt es ein Umsetzungspapier für die MENA-Region auf Basis der BMZ Globalstrategie „Digitalisierung für Entwicklung“. In diesem werden die regionalen Chancen und Herausforderungen analysiert, Praxisbeispiele vorgestellt und auf dieser Basis regionalspezifische Handlungsempfehlungen formuliert. Darüber hinaus werden die Regionalreferate hinsichtlich der Bedeutung und den Potenzialen von Green Economy für die Region beraten.
Stand: April 2021