01.07.2019

Weltweit handeln für den Klimaschutz

Geschäftsvolumen der GIZ steigt 2018 um 17 Prozent

Berlin (1. Juli 2019). Der Klimawandel bedroht bereits heute die Lebensgrundlage vieler Menschen. Er trifft insbesondere Entwicklungs- und Schwellenländer. Daher engagiert sich die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH im Auftrag der Bundesregierung weltweit für Klima und Energie. „Internationale Zusammenarbeit ist Voraussetzung, damit die globale Klimawende gelingt“, sagte GIZ-Vorstandssprecherin Tanja Gönner bei der Jahrespressekonferenz. Dafür brauche es eine starke Verbindung von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Entwicklungszusammenarbeit.

Klimaschutz und Energie ist deshalb ein wichtiger Schwerpunkt der Arbeit der GIZ: Ein Drittel der Arbeit im gemeinnützigen Geschäftsbereich dreht sich ums Klima. „Die Folgen des Klimawandels sind immer schwieriger zu beherrschen: Verlust von Ernten und Lebensgrundlagen, Hunger und Krankheiten bedrohen Entwicklungsländer in besonderer Weise“, sagte Martin Jäger, GIZ-Aufsichtsratsvorsitzender und Staatssekretär im Bundesentwicklungsministerium (BMZ). „Um die globale Klimawende voranzubringen und Lebensperspektiven langfristig zu verbessern, müssen wir in Zukunft noch stärker in Entwicklung investieren.“

Gemeinsam mit ihren Auftraggebern und Partnern hat die GIZ weltweit bereits viel bewirkt: Mit ihrer Unterstützung wurde zwischen 2015 und 2017 der Ausstoß von Treibhausgasen um umgerechnet 36 Millionen Tonnen CO2 verringert. 14 Millionen Menschen hat die GIZ in diesem Zeitraum unterstützt, mit dem Klimawandel umzugehen – zum Beispiel durch besseren Schutz vor Hochwasser oder mit Versicherungen gegen Schäden.

Maßgeschneiderte regionale Lösungen, die zu den Lebensumständen vor Ort passen, sind ein Schlüssel für den Erfolg. In Südostasien unterstützt die GIZ beispielsweise für das BMZ den Reisanbau: Mit Hilfe von Satelliten wurden mehr als 15 Millionen Hektar Anbauflächen beobachtet, um Ernteausfälle besser vorauszusagen. Betroffene Bauern erhalten im Schadensfall dann schneller Hilfe. Mit Chile arbeitet die GIZ im Auftrag des Bundesumweltministeriums (BMU) zusammen am Umstieg auf erneuerbare Energien. Mit ihrer Unterstützung konnte die installierte Leistung bei Solaranlagen auf mehr als 2.400 Megawatt und bei Windparks auf mehr als 1.700 Megawatt gesteigert werden. Den Inselstaat Grenada wiederum unterstützt die GIZ dabei, die Trinkwasserversorgung für mehr als 100.000 Menschen widerstandsfähiger gegen Auswirkungen des Klimawandels zu machen. Mit diesem Projekt ist die GIZ erstmals für den Green Climate Fund tätig. Auch als Unternehmen übernimmt die GIZ Verantwortung für den Klimaschutz: „Vermeiden, reduzieren und kompensieren von Treibhausgasen – das ist unser Grundsatz“, sagte Vorstandssprecherin Gönner. Zwischen 2015 und 2017 hat die GIZ die CO2-Emissionen pro Inlandsmitarbeiter um 4,6 Prozent reduziert. „Im Jahr 2020 soll die GIZ klimaneutral sein.“

Neben Klima und Energie prägten die Themen Sicherheit und Stabilisierung sowie Flucht und Migration die Arbeit der GIZ im Geschäftsjahr 2018. Zunehmend an Bedeutung gewinnen auch Projekte zu Wirtschaft und Investitionen in Afrika. Das Geschäftsvolumen betrug knapp drei Milliarden Euro und stieg damit um 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Aufträge stammen von der Bundesregierung, der Europäischen Union (EU), aber auch von nationalen Regierungen, Stiftungen oder Unternehmen. Knapp die Hälfte der Einnahmen im gemeinnützigen Geschäftsbereich erzielte die GIZ im Wettbewerb. Hauptauftraggeber war weiterhin das Bundesentwicklungsministerium (BMZ). Die Einnahmen aus dem BMZ Geschäft stiegen um 16 Prozent auf knapp 2,5 Milliarden Euro. Darin enthalten sind auch Mittel von Dritten wie der EU, ausländischen Regierungen oder Stiftungen, die 2018 als Kofinanziers zusätzliche Gelder bereitstellten. Diese beliefen sich auf rund 380 Millionen Euro.

Die Einnahmen weiterer deutscher öffentlicher Auftraggeber stiegen ebenfalls deutlich um knapp 14 Prozent auf 375 Millionen Euro. Zweitgrößter Geldgeber mit rund 358 Millionen Euro und einem Zuwachs von rund 23 Prozent ist die EU, die Mittel bei Kofinanzierungen und direkten Beauftragungen zusammengenommen. Die steigende Nachfrage nach den Leistungen der GIZ zeigt sich in den Mitarbeiterzahlen: Für das Unternehmen arbeiteten zum Jahresende 2018 insgesamt 20.726 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 1.220 mehr als im Vorjahr. Fast 70 Prozent der Beschäftigten gehörten zum einheimischen Personal in den Einsatzländern.

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