Burkina Faso: Abdoul Dramane Bamogo, Sozialarbeiter
Sozialarbeiter Abdoul Dramane Bamogo spricht mit Jugendlichen über die Tragweite von Sex, damit Teenagerschwangerschaften und Geschlechtskrankheiten in Burkina Faso zurückgehen. Durch das weltweit aktive Gesundheitsprogramm BACKUP unterstützt die GIZ im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) burkinische Gesundheitsakteure dabei, junge Menschen zu den Themen HIV/Aids-Prävention und -Behandlung gezielt anzusprechen. Seit 2018 ließen sich fast 17.000 Mädchen und Jungen in Burkina Faso beraten und freiwillig auf HIV testen.
Was machen Sie genau?
Ich arbeite in einem Gesundheitsbezirk Ouagadougous, in dem der HI-Virus stark verbreitet ist. Gerade bei den jungen Leuten ist der Virus auf dem Vormarsch. Auch frühe und ungewollte Schwangerschaften kommen leider zu häufig vor. Die Jugendlichen bekommen keine brauchbaren Informationen über sicheren Sex und Verhütung. Ich bin für sie zu einer neutralen Vertrauensperson geworden, weil ich ihnen Orientierung zu sämtlichen Aspekten der Sexualität und HIV-Prävention gebe.
Wie genau unterstützen Sie Ihre jungen Landsleute?
Als junger Sozialarbeiter begegne ich meinen Brüdern und Schwestern auf Augenhöhe. Ich höre den Jugendlichen gut zu, wenn sie mir von ihren Sorgen und Ängsten erzählen. Ich zeige ihnen Wege auf, wie sie diese überwinden und riskantes Verhalten vermeiden können. So verhelfe ich ihnen zu mehr Selbstvertrauen – dem Schlüssel zu einem souveränen Umgang mit Sexualität. Meine Arbeit soll insbesondere dazu beitragen, dass junge Frauen selbstbestimmte Entscheidungen treffen und lernen, diese zu kommunizieren.
Sexuelle Aufklärung – ist das nicht ganz schön peinlich für alle Beteiligten?
Ich versuche, eine ungezwungene Atmosphäre aufzubauen. In den teilnehmenden Schulen werden die Aufklärungsmaßnahmen von den Schülern gut angenommen. Im geschützten Raum eines Jugendzentrums oder in Einzelgesprächen kann ich einen besseren Draht zu ihnen finden und beispielsweise zu einem präventiven HIV-Test raten.
Wie haben Sie von der Arbeit der GIZ profitiert?
BACKUP Gesundheit hat die Fortbildung von 70 ausgewählten Sozialarbeitern im Bereich reproduktive Gesundheit durch eine lokale Organisation finanziert. Ich konnte meine Herangehensweise durch kontinuierliches Coaching mehr und mehr verbessern. Gemeinsam mit dem Gesundheitsministerium und zivilgesellschaftlichen Organisationen haben wir eine auf Jugendliche zugeschnittene Beratung entwickelt, die Problemen vorbeugen soll, und diese in den Schulen, Jugendzentren und freiwilligen Teststellen eingeführt.
Was sind Ihre Pläne und Wünsche für die Zukunft?
Ich wünsche mir, dass meine Generation gut auf sich aufpasst, und sich nicht durch Leichtsinn die Zukunft verbaut. Um möglichst viele junge Leute mit meiner Botschaft zu erreichen, möchte ich eine Onlineplattform ins Leben rufen. Sie soll jungen Leuten multimedial und interessant aufbereitete Informationen anbieten, verbunden mit anonymer Beratung – ohne Schranken und Diskriminierung.